Schleuse Wanne-Eickel

Schleuse Wanne-Eickel
Neue Südschleuse vom Unterwasser aus gesehen
Neue Südschleuse vom Unterwasser aus gesehen

Neue Südschleuse vom Unterwasser aus gesehen

Lage
Schleuse Wanne-Eickel (Nordrhein-Westfalen)
Schleuse Wanne-Eickel (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 51° 32′ 51″ N, 7° 9′ 39″ O51.5474117.160847Koordinaten: 51° 32′ 51″ N, 7° 9′ 39″ O
Ort: Wanne-Eickel
Gewässer: Rhein-Herne-Kanal
Gewässerkilometer: km 31,22
Daten
Eigentümer: Bundesrepublik Deutschland
Betreiber: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
Zuständiges WSA: Westdeutsche Kanäle
Bauzeit: 1906–1914
Umbau: 1991–1994 Südschleuse
Schleuse
Typ: Doppelschleuse
nur Südschleuse in Betrieb
Kategorie: Vb
Nutzlänge: 190,0 m
Nutzbreite: 12,0 m
Durchschnittliche
Fallhöhe:
8,4 m
Obertor: Zug-Drehsegmenttor
Untertor: Stemmtor
Sonstiges
Zugehöriges Kraftwerk: Rückpumpwerk Wanne-Eickel
Website: Seite beim WSA

f1

Die Schleuse Wanne-Eickel ist eine Schleusenanlage des Rhein-Herne-Kanals (RHK) im Stadtteil Wanne der Stadt Herne. Derzeit steht nur die neue Südschleuse der Schifffahrt zur Verfügung, um Binnenschiffe der Kategorie Vb über die Fallhöhe von 8,40 Meterzu schleusen. Die alte und kleinere Nordkammer ist trotz Sanierungsmaßnahmen seit 2003 geschlossen und soll neu gebaut werden. Zur Kanalstufe gehört auch ein Pumpwerk zur Wasserhaltung im Rhein-Herne-Kanal.

Lage

Der Rhein-Herne-Kanal verläuft rund zwei Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Herne in Ost-West-Richtung. In der Aufstiegsrichtung vom Rhein her ist die Anlage die vierte der fünf Kanalstufen des RHK und die zweite auf dem Stadtgebiet von Herne. Die obere Haltung reicht sechs Kilometer nach Osten bis zur Schleuse Herne-Ost und berührt den Stadthafen Recklinghausen. Die untere Haltung erstreckt sich vorbei am Hafen Grimberg mit der imposanten Brücke der Grimberger Sichel bis zur Schleuse Gelsenkirchen, die acht Kilometer westlich liegt. Nördlich der Schleusengruppe liegt der Landschaftspark Hoheward, dessen hohe Bergehalde zwei weithin sichtbare Ringe trägt.

Zuständige Behörde für den Betrieb und die Unterhaltung der Schleusenanlage ist seit dem 26. November 2020 das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Westdeutsche Kanäle.[1]

Geschichte

Mit dem Bau des RHK waren zwischen 1906 und 1914 zwei Schleusen in Wanne-Eickel errichtet worden. Über die beiden Schleusenkammern mit jeweils 10 m Breite und der nutzbaren Länge von 163 m konnten zwei der damals vorherrschenden Schleppkähne vom Rheine-Herne-Kanal-Typ (80 m Länge, 9,5 m Breite, Tiefgang 2,5 m) die Fallstufe überwinden. Beim Streckenausbau des Kanals und Ertüchtigungsmaßnahmen zur Kategorie Vb wurde die Südschleuse 1994 neu errichtet und besitzt heute eine nutzbare Kammerlänge von 190 m. Mit der Breite von 12 m ist sie damit auf die Bedürfnisse der heutigen Binnenschifffahrt ausgerichtet, sodass Schubverbände mit zwei Leichtern und übergroße Motorgüterschiffe gehoben bzw. gesenkt werden können.

Aufgrund von Sanierungsmaßnahmen in den Jahren 1965 und 1983 war die Nordschleuse noch lange Zeit in einem guten Zustand, weshalb ein Neubau aus Kostengründen zurückgestellt wurde. Daher ist die Nordkammer bis heute in ihrer ursprünglichen Größe erhalten und konnte während des Baus oder im Falle einer Sperrung der Südkammer stets als Ersatzschleuse genutzt werden. Aufgrund schwerwiegender Schäden musste sie ab 2003 dauerhaft gesperrt werden. Da die Schleuse für Schiffe der Europaschiffsklasse II zu klein ist, ist ein Neubau unerlässlich. Seit 2020 betreibt die WSV ein Planfeststellungsverfahren zum Neubau der Nordkammer mit den gleichen Abmessungen wie die Südkammer.[2]

Die Schleusengruppe Wanne-Eickel ist Teil zweier Themenrouten der Route der Industriekultur: Erzbahn-Emscherbruch und Kanäle und Schifffahrt.

Nächste Schleusen

Rhein-Herne-Kanal
Kanal untere Haltung Schleuse
Wanne-Eickel
obere Haltung Kanal
km 23,3 7,9 km ← Westen km 31,2 5,9 km → Osten km 37,1
  Hubhöhe  
8,40 m
   Wasserstand: 43,7 m NN    Schleuse
 Herne-Ost  
Schleuse
  Gelsenkirchen  
   Wasserstand: 35,3 m NN   

aktuelle Wasserstände siehe:[3] Im Regelfall stehen die Schleusen in einem 24-h-Betrieb. Näheres unter[4]

Galerie

  • Links Kaimauer und Verladeanlagen der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen, dahinter die nördliche Schleuse.
    Links Kaimauer und Verladeanlagen der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen, dahinter die nördliche Schleuse.
  • Die stillgelegte nördliche Schleuse mit dem Gestell für die Führung des Hubtores zum Unterwasser
    Die stillgelegte nördliche Schleuse mit dem Gestell für die Führung des Hubtores zum Unterwasser
  • Oberwasser der Anlage, rechts ein Frachter mit Holzschnitzeln, im Hintergrund das Steinkohlekraftwerk Herne-Baukau
    Oberwasser der Anlage, rechts ein Frachter mit Holzschnitzeln, im Hintergrund das Steinkohlekraftwerk Herne-Baukau
  • Nachtaufnahme und Langzeitbelichtung der Anlage mit Blick auf das Steinkohlekraftwerk.
    Nachtaufnahme und Langzeitbelichtung der Anlage mit Blick auf das Steinkohlekraftwerk.

Literatur

  • DIN 4054, Verkehrswasserbau, Begriffe, September 1977

Weblinks

Commons: Schleuse Wanne-Eickel – Sammlung von Bildern
  • Schleuse Wanne-Eickel. In: Structurae
  • Schleuse Wanne-Eickel. Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich, 1. August 2013, abgerufen am 19. Mai 2015. 
  • Beschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute als Teil der Route der Industriekultur

Einzelnachweise

  1. WSA Westdeutsche-Kanaele - Über uns. Abgerufen am 1. Februar 2022. 
  2. Ersatz der Nordschleuse Wanne-Eickel am RHK. In: uvp-portal.de. Umweltprüfungsportal des Bundes, 22. Juli 2020, abgerufen am 5. März 2023. 
  3. Gewässerkundliches Informationssystem – Aktuelle Wasserstände. In: wsv.de. Abgerufen am 1. April 2023. 
  4. Betriebszeiten Schleuse Wanne-Eickel. ELWIS, abgerufen am 5. April 2023. 
Route der Industriekultur – Besucherzentren, Ankerpunkte, Themenrouten ! ! !

Besucherzentrum und Ankerpunkte (von West nach Ost): | Zechenpark Friedrich Heinrich | Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | LVR-Industriemuseum Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen | Aquarius-Wassermuseum | St.-Antony-Hütte | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein | Zeche Ewald | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm

Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie, Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Panoramen und Landmarken | 26. Sakralbauten | 27. Eisen & Stahl | 28. Wasser: Werke, Türme und Turbinen | 29. Bochum – Industriekultur im Herzen des Reviers | 30. Gelsenkirchen | 31. Route Industriekultur und Bauhaus | per Rad

Jahrhunderthalle Bochum  | Westpark | Colosseum | Mechanische Werkstätten des Bochumer Vereins | Siedlung Stahlhausen | Bochumer Verein Verkehrstechnik | Erzbahnschwinge | Erzbahn | Glückauf-Siedlung | Zeche Vereinigte Carolinenglück 2/3 | Epiphanias-Kirche – Autobahnkirche RUHR | Siedlung Dahlhauser Heide  | Erzbahnbrücke 4 | Zeche Hannover 1/2/5 | Arbeiterhäuser Am Rübenkamp | Siedlung Königsgrube | Erzbahnbrücke 6 | Kolonie Hannover | Erzbahnbrücke 9 – Pfeilerbrücke | Kray–Wanner Bahn | Kokerei Alma | Torhäuser, Schalker Verein | Siedlung Chatten-/Preußenstraße | Erzbahnbrücke 10 | Erzbahnbrücke 11 | Erzbahnbrücke 13 | Erzbahnbrücke 14 | Zeche Pluto-Wilhelm | Zeche Consolidation 3/4/9 | Zeche Graf Bismarck 1/4 | Bahnbetriebswerk Gelsenkirchen-Bismarck | Hafen Grimberg | Grimberger Sichel | Zeche Unser Fritz 1/4 | Heimatmuseum Unser Fritz | Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 | Rhein-Herne-Kanal | Fleuthe-Brücke | Hafen Wanne-West | Schleuse Wanne-Eickel | Trainingsbergwerk Recklinghausen | Zeche Recklinghausen I | Zeche Recklinghausen II | Dreieck-Siedlung Hochlarmark | Landschaftspark Hoheward   mit den Halden Hoheward/Hoppenbruch | Emscherbruch | Zeche Ewald   |

Schiffshebewerk Henrichenburg  | Schleusenpark Waltrop | Hafen Dortmund | Stadthafen Lünen | Preußenhafen | Marina Rünthe | Stadthafen Hamm | Schleuse Hamm | Wasserübergabe Hamm | Schleuse Werries | Schulweg-Steg | Lippeschleuse Heessen | Kanalbrücke Alte Fahrt | „Schiefe Brücke“ und Steverbrücke Olfen | Kanalkreuz Datteln | Schleusengruppe Datteln-Natrop | Fernsteuerzentrale Wasserversorgung Datteln | Hermann-Grochtmann-Museum | Ehemalige Lippeschleuse Datteln | Hafen Victor | Schleuse Herne-Ost | Ehemalige Schleuse Herne-West | Stadthafen Recklinghausen | Schleuse Wanne-Eickel | Hafen Wanne-West | Hafen Grimberg und Erzbahn | Stadthafen Gelsenkirchen | Schleuse Gelsenkirchen | Stadthafen Essen | Hafen Bottrop | Schleuse Oberhausen | Gahlener Kohlenweg | Ehemaliger Lippehafen Wesel | Städtischer Rheinhafen Wesel | Schleusengruppe Friedrichsfeld | Fossa Eugeniana | Hafen Orsoy | Nordhafen Walsum | Hafen Rheinpreußen | Museum der Deutschen Binnenschifffahrt  | Steiger Schifferbörse | Gebäudekomplex Haniel | Steiger Schwanentor | Innenhafen Duisburg  | Werkshafen Hüttenwerke Krupp Mannesmann | Ruhrschleuse und Ruhrwehr | Rhein-Ruhr-Hafen Mülheim | Ruhrschleuse und Wasserbahnhof Mülheim | Zeche Nachtigall