Kämpferischster Fahrer (Tour de France)
- Goldene Rückennummer (seit 2023)
- Rote Rückennummer (Frauen seit 2022/Männer bis 2022)
Kämpferischster Fahrer ist eine in den Straßenradrennen Tour de France und Tour de France Femmes vergebene Auszeichnung. Sie wird an einen Fahrer bzw. eine Fahrerin als Würdigung des gezeigten Kampf- und Sportsgeists vergeben (frz.: „Prix de la combativité du Tour de France“).
Eingeführt wurde die Wertung 1959. Während der Rundfahrt konnten die Fahrer Punkte sammeln, die, am Ende addiert, den Sieger dieser Wertung ergaben. Allerdings war während der Etappen nicht kenntlich, wer in der Rangliste zur Auszeichnung für den „Preis für den kämpferischsten Fahrer“ in Führung lag.[1] Zudem wurde der Preis bis zur Tour 1980 mehrfach nicht vergeben, seitdem jährlich.
Im Jahr 2003 wurde der Modus geändert: Seit der Tour 2003 startete jeden Morgen der kämpferischste Fahrer des Vortags mit der Roten Rückennummer in die neue Etappe.[2] Seit der Tour de France 2023 wird eine Goldene Rückennummer vergeben.[3] Bei den Frauen ist die Rückennummer weiterhin rot.
Die Auszeichnung ist die einzige bei der Tour, die durch eine Fachjury ermittelt wird. Die Jury, bestehend aus acht Mitgliedern (darunter Sportler, Rennleiter und Journalisten), entscheidet nach jeder Etappe (Einzelzeitfahren und Mannschaftszeitfahren ausgenommen), welcher der Fahrer den besten Kampfgeist gezeigt hat. Der Preis wird dem Fahrer nach der Etappe auf dem offiziellen Podium überreicht. Am Ende der Tour wird der kämpferischste Fahrer der gesamten Tour von der Jury bestimmt.
Rekordsieger in dieser Kategorie sind Bernard Hinault, Eddy Merckx und Richard Virenque mit jeweils drei Siegen. Einziger deutscher Sieger war bislang Rudi Altig (1966), Sieger aus der Schweiz waren Serge Demierre (1983) und Marc Hirschi (2020).
Auf der 9. Etappe der Tour de France 2011 erhielten mit Johnny Hoogerland und Juan Antonio Flecha zwei Fahrer die Rote Rückennummer, nachdem sie durch ein Begleitfahrzeug zu Sturz gekommen waren. Nach der 16. Etappe der Tour de France 2016 wurden Julian Alaphilippe und Tony Martin gemeinsam mit der Roten Rückennummer ausgezeichnet. Die beiden Fahrer von der Mannschaft Etixx-Quick Step führten über 170 Kilometer das Rennen an.[4]
Sieger Prix de la combativité
Tour de France
- 1959 Frankreich
Gérard Saint
- 1960 nicht vergeben
- 1961 nicht vergeben
- 1962 nicht vergeben
- 1963 Belgien
Rik Van Looy
- 1964 nicht vergeben
- 1965 Italien
Felice Gimondi
- 1966 Deutschland Bundesrepublik
Rudi Altig
- 1967 Frankreich
Désiré Letort
- 1968 Frankreich
Roger Pingeon
- 1969 Belgien
Eddy Merckx
- 1970 Belgien
Eddy Merckx
- 1971 nicht vergeben
- 1972 Frankreich
Cyrille Guimard
- 1973 Spanien 1945
Luis Ocaña
- 1974 Belgien
Eddy Merckx
- 1975 nicht vergeben
- 1976 Frankreich
Raymond Delisle
- 1977 Niederlande
Gerrie Knetemann
- 1978 nicht vergeben
- 1979 nicht vergeben
- 1980 Frankreich
Christian Levavasseur
- 1981 Frankreich
Bernard Hinault
- 1982 Frankreich
Régis Clère
- 1983 Schweiz
Serge Demierre
- 1984 Frankreich
Bernard Hinault
- 1985 Niederlande
Maarten Ducrot
- 1986 Frankreich
Bernard Hinault
- 1987 Frankreich
J.-F. Bernard
- 1988 Niederlande
Steven Rooks
- 1989 Frankreich
Laurent Fignon
- 1990 Spanien
Eduardo Chozas
- 1991 Italien
Claudio Chiappucci
- 1992 Italien
Claudio Chiappucci
- 1993 Italien
Massimo Ghirotto
- 1994 Italien
Eros Poli
- 1995 Kolumbien
Hernán Buenahora
- 1996 Frankreich
Richard Virenque
- 1997 Frankreich
Richard Virenque
- 1998 Frankreich
Jacky Durand
- 1999 Frankreich
Jacky Durand
- 2000 Niederlande
Erik Dekker
- 2001 Frankreich
Laurent Jalabert
- 2002 Frankreich
Laurent Jalabert
- 2003 Kasachstan
Alexander Winokurow
- 2004 Frankreich
Richard Virenque
- 2005 Spanien
Óscar Pereiro
- 2006 Spanien
David de la Fuente
- 2007 Spanien
Amets Txurruka
- 2008 Frankreich
Sylvain Chavanel
- 2009 Italien
Franco Pellizotti
- 2010 Frankreich
Sylvain Chavanel
- 2011 Frankreich
Jérémy Roy
- 2012 Danemark
Chris Anker Sørensen
- 2013 Frankreich
Christophe Riblon
- 2014 Italien
Alessandro De Marchi
- 2015 Frankreich
Romain Bardet
- 2016 Slowakei
Peter Sagan
- 2017 Frankreich
Warren Barguil
- 2018 Irland
Daniel Martin
- 2019 Frankreich
Julian Alaphilippe
- 2020 Schweiz
Marc Hirschi
- 2021 Frankreich
Franck Bonnamour
- 2022 Belgien
Wout van Aert
- 2023 Belgien
Victor Campenaerts
Tour de France Femmes
- 2022 Niederlande
Marianne Vos
- 2023 Niederlande
Yara Kastelijn
Weblinks
- Reglement der Tour de France 2012 (PDF; 1,5 MB) abgerufen am 2. August 2012 (englisch/französisch)
- letour.fr: Les Statistiques (PDF; 1,5 MB) abgerufen am 2. August 2012 (französisch)
Einzelnachweise
- ↑ cvccbike.com: Tour Xtra - Combativity Classification (englisch) abgerufen am 2. August 2012
- ↑ Originals vom 15. Juli 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.profirad.de abgerufen am 2. August 2012
- ↑ Felix Mattis: Das Reglement der Tour de France auf einen Blick. Trikotfarben, Punktesysteme, Zeitgutschriften und Co. In: radsport-news.com. 29. Juni 2023, abgerufen am 7. Juli 2023.
- ↑ Joachim Logisch: Etixx-Duo schreibt Tour - Geschichte–Martin: "Man muss auch mal verrückte Sachen wagen!" radsport-news.com, 18. Juli 2016, abgerufen am 19. Juli 2016.
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