Johann Andreas Kayser von Kaysern

Wappen Johann Andreas Kayser von Kaysern, Bischof von Königgrätz (1775–1776)

Johann Andreas Kayser von Kaysern (auch: Johann Andreas Kaiser von Kaisern; tschechisch: Jan Ondřej Kayser z Kaysernu; * 29. November 1716 in Wegstädtl; † 5. Mai 1776) war Bischof von Königgrätz.

Werdegang

Über seine Herkunft ist nichts bekannt. Als Alumne des St.-Wenzels-Seminars studierte er in Prag und erwarb 1734 den akademischen Grad eines Dr. phil. 1739 wurde er zum Priester geweiht, war danach mehrere Jahre Kaplan, ab 1747 Pfarrer von Klecany und ab 1751 Dekan in Friedland. 1755 wurde er in das Prager Domkapitel gewählt und wirkte am Veitsdom als deutscher Prediger. Nachdem er Diözesanrat geworden war und sich bei der Schlacht von Prag 1757 um die Sicherung des Domes Verdienste erworben hatte, ernannte ihn Erzbischof Manderscheid-Blankenheim 1757 zu seinem Generalvikar. 1759 wurde er Domscholaster sowie Dekan in Altbunzlau. Papst Clemens XIII. ernannte ihn am 3. März 1760 zum Titularbischof von Themiscira und Weihbischof in Prag, wo er zwei Jahre später auch Dekan von St. Apollinaris wurde.

Bischof von Königgrätz

Nach dem Tod des Königgrätzer Bischofs Hermann Hannibal von Blümegen ernannte Kaiserin Maria Theresia in ihrer Eigenschaft als Königin von Böhmen am 14. Mai 1775 Johann Andreas Kayser von Kaysern zu dessen Nachfolger und erhob ihn kurz danach in den Ritterstand. Am 15. Oktober 1775 nahm er sein Bistum in Besitz, erließ neue Vorschriften für die Diözesanverwaltung und ernannte Johann Prokop von Schaffgotsch, den späteren Bischof von Budweis, zu seinem Generalvikar und Offizial. Er beabsichtigte, in seinem Sprengel die Zahl der Pfarreien und der Kapläne zu erhöhen.

Eine schwere Krankheit beendete schon bald seine pastoralen Vorhaben. Nach seinem Tod wurde er in der Königgrätzer Kathedrale beigesetzt, der er die Hälfte seines Vermögens vermachte. Die andere Hälfte bestimmte er für Arme.

Literatur

VorgängerAmtNachfolger
Hermann Hannibal von BlümegenBischof von Königgrätz
1775–1776
Joseph Adam von Arco

Bischöfe seit 1664
Matthäus Ferdinand Sobek von Bilenberg | Johann Friedrich von Waldstein | Johann Franz Christoph von Thalenberg | Gottfried Kapaun von Swoykow | Tobias Johannes Becker | Johann Adam Wratislaw von Mitrowitz | Wenzel Franz Karl Košinský von Košín | Moritz Adolf Karl von Sachsen-Zeitz-Neustadt | Johann Joseph Wratislaw von Mitrowitz | Anton Peter Graf Příchovský von Přichowitz | Hermann Hannibal von Blümegen | Johann Andreas Kayser von Kaysern | Joseph Adam von Arco | Johann Leopold von Hay | Maria Thaddäus von Trautmannsdorff | Alois Josef Krakovský von Kolowrat | Karl Borromäus Hanl von Kirchtreu | Josef Jan Hais | Eduard Jan Nepomuk Brynych | Josef Doubrava | Karel Boromejský Kašpar | Mořic Pícha | Sedisvakanz 1956–1990, staatlich eingesetzte Kapitularvikare: Václav Javůrek, Karel Jonáš | Karel Otčenášek | Dominik Duka | Jan Vokál

Weihbischöfe in Königgrätz, seit 1992
Josef Kajnek

Normdaten (Person): GND: 1075812674 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 83653553 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Kayser von Kaysern, Johann Andreas
ALTERNATIVNAMEN Kaiser von Kaisern, Johann Andreas; Kayser z Kaysernu, Jan Ondřej (tschechisch)
KURZBESCHREIBUNG Bischof von Königgrätz, Generalvikar von Prag
GEBURTSDATUM 29. November 1716
GEBURTSORT Wegstädtl
STERBEDATUM 5. Mai 1776