Wohnraumbeleuchtung

Ein sorgfältig ausgeleuchteter Wohnraum

Unter dem Stichwort Wohnraumbeleuchtung wird in diesem Artikel die Beleuchtung in den bewohnten Innenräumen von Wohnungen (Zimmer, Küchen, Bäder, sowie Erschließungen, die individuellen Wohnungen exklusiv zugehören) behandelt.

Die Wohnraumbeleuchtung ist ein Teilbereich der Innenraumbeleuchtung. Wie jede andere Innenraumbeleuchtung auch erfolgt Wohnraumbeleuchtung mit natürlichen und mit künstlichen Lichtquellen.[1]

Die Funktionen der Innenraumbeleuchtung, einschließlich der Wohnraumbeleuchtung, bestehen darin, erstens Licht in Innenräume zu bringen, welches gutes Sehen möglich macht, und den Innenraum zweitens – im Zusammenspiel mit der Architektur und der Innenarchitektur – zweckmäßig und ansprechend und so zu gestalten, dass Menschen sich darin wohlfühlen. Innenraumbeleuchtung setzt Stimmungen, orientiert und lenkt Bewegungen und Blicke, gliedert, skulpturiert und akzentuiert.[2][3][4]

Ebenso wie die Beleuchtung in Räumen, die – wie etwa Geschäftsräume – nicht zu Wohnzwecken genutzt werden, wird die Wohnraumbeleuchtung entweder von Lichtdesignern, von Innenarchitekten, von Architekten oder von Laien gestaltet.[5] Im Architekturstudium wird über Innenraumbeleuchtung allerdings meist nur Grundlegendes gelehrt.[6]

Funktionen der Wohnraumbeleuchtung

Als Gebiete der Bildenden Kunst sind Architektur und Design Künste, die in erster Linie an den Gesichtssinn adressiert sind. Es ist daher im Interesse eines Designers, nicht nur sein Design zu beherrschen, sondern auch das Licht, in dem er es präsentiert. Während ein gutes Lichtarrangement die beabsichtigte Wirkung eines Designs zur Entfaltung bringt, kann ein minderwertiges diese Wirkung im Gegenteil konterkarieren.[7] Wie der amerikanische Lichtdesigner Sage Russell, Autor des einflussreichen Lehrbuchs The Architecture of Light (erstmals 2008), aufgewiesen hat, sollte Lichtdesign nicht im Anschluss an Designprozesse stattfinden, sondern als Teil des Designprozesses:[8]

„Licht kann gewiss zu einem fertig designten Raum „hinzugefügt“ werden, aber das Ergebnis wird nie das Niveau von Großartigkeit erreichen, das möglich ist, wenn Licht in einem Projekt Teil jedes einzelnen Schritts ist. […] Jeder Entscheidung über Form, Maßstab, Material und Farbe entspricht eine Entscheidung über Licht. Wenn diese Lichtentscheidungen durch den gesamten Designprozess hindurch getroffen werden, so ist das Ergebnis eine Designtiefe, die nicht erreicht werden kann, wenn man über ein fertiges Designprojekt einfach Licht gießt.“

Sage Russell: The Architecture of Light, S. 24[9]

Typische Ziele, die durch Lichtdesign erreicht werden sollen, sind die, Personen auf die bestmögliche Weise durch einen Raum zu führen, ihnen das Gefühl zu verschaffen, dass der Raum hell ist, und durch Hell-Dunkel-Kontraste Blickfänge zu schaffen. Abwesenheit von Lichtdesign zeichnet sich häufig entweder durch das Ansammeln unmäßig starker Leuchten aus, oder dadurch, dass Licht in einem Raum gleichmäßig „ausgossen“ wird. Gutes Lichtdesign dagegen bedeutet häufig, dass insgesamt weniger Licht (insbesondere weniger künstliches Licht) verwendet wird als bei unprofessioneller Beleuchtung, dieses aber gezielter und zweckmäßiger eingesetzt wird.[10]

Wohnraumbeleuchtung mit Tageslicht

Hauptartikel: Fenster

Wohnraumbeleuchtung mit künstlichen Lichtquellen

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Beleuchtung

Die heutige Art der Beleuchtungstechnik, die künstliche Leuchtmittel kennt, ist noch relativ jung. Teilweise bis ins 20. Jahrhundert wurden Wohnräume mit Hilfe von Fackeln, Kienspan, Öllampen oder Kerzen beleuchtet, oft nur als eine punktuelle Aufhellung des Raumes. Eine Verbesserung der Beleuchtung stellt die Petroleumlampe mit Runddocht und Glaszylinder dar, wie sie seit Beginn des 19. Jahrhunderts existieren.[11] Im 19. Jahrhundert fand in wohlhabenden Haushalten auch Gasbeleuchtung eine gewisse Verbreitung.[12]

Mit der Erfindung der – inzwischen in vielen Ländern der westlichen Welt nicht mehr gehandelten – Glühlampe durch Thomas Alva Edison konnte die Beleuchtung von Innenräumen weltweit verbessert werden.[13] Die Elektrifizierung der Haushalte und damit die Verbreitung elektrischer Wohnraumbeleuchtung begann in Deutschland – ausgehend von Berlin – in den 1880er Jahren. Bis 1910 waren in Berlin 3,5 % der Wohnung ans elektrische Netz angeschlossen[14]; 1914 waren es 5 % und Ende der 1920er Jahre mehr als die Hälfte.[15] Deutschlandweit waren 1933 70 % aller Haushalte elektrifiziert. Besonders gut versorgt waren die Bauernhöfe, von denen Mitte der 1930er Jahre bereits 90 % einen Stromanschluss hatten.[16]

Der kulturelle Diskurs über ein „helles Wohnen“ hatte in Deutschland in Folge der großstädtischen Wohnungsnot der Zeit um die Wende zum 20. Jahrhundert begonnen: Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert, der Gründerzeit, waren in Städten wie Berlin und München als Folge der Industrialisierung mehr und mehr Mietskasernen erbaut worden, in deren mangelhaft beleuchteten Hinterhäusern Arbeiterfamilien auf engstem Raum und unter primitiven Bedingungen wohnten.[17] Als Reaktion darauf entstanden Wohnreformbewegungen wie das Neue Bauen, die in der Zeit des Ersten Weltkrieges erste Modellsiedlungen hervorbrachten. Deren Architekten waren um qualitätsvolle Baukunst bemüht und darum, auch Geringverdienern „Licht, Luft, Sonne, Hygiene“ zu bieten.[18][19]

Leuchtmittel und Leuchten für die Wohnraumbeleuchtung

Hoher CRI
Hoher CRI
Niedriger CRI: In diesem Beispiel werden, obwohl das Licht weiß erscheint, Rot und Gelb nicht gut wiedergegeben.
Niedriger CRI: In diesem Beispiel werden, obwohl das Licht weiß erscheint, Rot und Gelb nicht gut wiedergegeben.
Hauptartikel: Leuchtmittel und Leuchte

Bei der Auswahl der Leuchtmittel für die Wohnraumbeleuchtung sind unter anderem Größen wie der Lichtstrom (Lichtmenge, gemessen in Lumen), die Farbwiedergabeeigenschaften (Farbwiedergabeindex) und die Lichtfarbe zu berücksichtigen. Fragen der Energieeffizienz bzw. der Lichtausbeute und der Wirtschaftlichkeit gewannen im Laufe des 20. Jahrhunderts an Bedeutung.[13] Zu den in Wohnungen am häufigsten verwendeten Leuchtmitteln zählen heute LED-Leuchtmittel, Leuchtstofflampen („Energiesparlampen“) und Halogenglühlampen. Gelegentlich werden auch Halogen-Metalldampflampen verwendet. Für Nacht- und Sicherheitslichter wird in Wohnungen daneben zum Teil auch Elektrolumineszenz-Folie eingesetzt.[20]

Lichtdesigner arbeiten vorzugsweise mit solchen Lichtquellen, die als solche gar nicht ins Auge fallen sollen und darum so weit wie möglich verborgen werden. Dekorative Leuchten, die selbst Produkte von Designprozessen sind, werden nur dort eingesetzt, wo sie als Blickfang ausdrücklich erwünscht sind.[21]

Bauliche Rahmenbedingungen

Geöffnete Decke in einem amerikanischen Badezimmer mit vier Aluminiumgehäusen für Einbauleuchten (zwei davon bereits eingesetzt)
Geöffnete Decke in einem amerikanischen Badezimmer mit vier Aluminiumgehäusen für Einbauleuchten (zwei davon bereits eingesetzt)
Dasselbe nach Abschluss der Bauarbeiten
Dasselbe nach Abschluss der Bauarbeiten

Welche Lichtinstallationen möglich sind oder leicht eingerichtet werden können, hängt nicht zuletzt von der Bauweise ab, die sich wiederum in verschiedenen Ländern stark unterscheiden kann. So haben beispielsweise in den Vereinigten Staaten in den letzten Jahrzehnten in die Decke versenkte Downlights extrem starke Verbreitung gewonnen.[22] Hintergrund ist die in den USA übliche Holzrahmenbauweise, bei der die Decken deshalb sehr niederschwellig auch nachträglich mit elektrischen Leitungen und Einbauleuchten ausgestattet werden können, weil sie aus Holzbalken mit etwa 35 cm breiten Zwischenräumen bestehen, die nach unten hin mit Gipskarton verschlossen werden; der Letztere kann selbst von Amateuren leicht geöffnet und wieder verschlossen werden.[23] In Europa dagegen sind Decken meist massiv und aus Materialien wie Beton, was nachträgliche Modifikationen aufwendig und teuer macht.[24] Infolgedessen werden Wohnungen in Europa schon beim Bau mit Deckenanschlüssen in allen Räumen ausgestattet.[25] In den USA dagegen werden z. B. Schlafzimmer meist ohne Deckenanschlüsse erbaut, aber mit jeweils einer designierten Steckdose, die von einem Schalter an der Zimmertür gesteuert werden kann.[26]

Parameter der Beleuchtung

Weder kann die Luft in einem Raum beleuchtet werden, noch sind die Augen dafür beschaffen, mit Licht, das direkt aus einer Lichtquelle kommt, viel anzufangen. Ein Kronleuchter z. B. kann zwar ein Blickfang sein; damit jemand das Licht, das er emittiert, als hell wertschätzen kann, muss dieses Licht aber von einer Oberfläche reflektiert werden.[27] Die Tätigkeit des Lichtdesigns wird darum zentral darin gesehen, ausgewählte Flächen und Objekte mit natürlichem oder künstlichem Licht zu „bemalen“.[28] Wichtige Parameter, die dabei eine Rolle spielen, sind die Textur, die Form, die Intensität und die Farbe des Lichts sowie die Position der beleuchteten Flächen und der Lichtquellen.

Lichtintensität

  • Vier verschiedene Lichtintensitäten
    Vier verschiedene Lichtintensitäten

Die Helligkeit eines Raumes hängt – außer von der Größe des Raumes und der Anzahl und Stärke der Lichtquellen – u. a. von der Farbe und Textur der großen Flächen (Wände, Decke, Boden) ab:

  • Schwarze Wände (die Lichtinstallation ist in allen folgenden Beispielen dieselbe)
    Schwarze Wände (die Lichtinstallation ist in allen folgenden Beispielen dieselbe)
  • Mittelgraue Wände
    Mittelgraue Wände
  • Beinahe weiße Wände
    Beinahe weiße Wände
  • Raue Wände
    Raue Wände
  • Hochglänzende Wände
    Hochglänzende Wände
  • Spiegelwände
    Spiegelwände

Die Farbe der beleuchteten Flächen ist auch dann für die Beleuchtungsintensität maßgeblich, wenn Objekte mit Strahlern akzentuiert werden sollen.[29]

Bei der Lichtintensität (Lichtstärke) ist zu unterscheiden zwischen a. der Beleuchtungsstärke, die für individuelle visuelle Aufgaben – etwa das Lesen, Kochen oder Zeichnen – nachweislich erforderlich ist, und b. der vom Menschen empfundenen Helligkeit eines Raumes. Die erstere lässt sich genau messen und in physikalischen Einheiten ausdrücken, während die letztere von einer Anzahl von Faktoren abhängt, von denen die messbare Lichtintensität nur einer unter mehreren ist. Zwar geben der Einzelhandel und individuelle Dienstleister etwa in Deutschland Empfehlungen für Beleuchtungsstärken,[30] doch hat der DIN, der zwar Beleuchtungsstärken etwa für Arbeitsplätze, Schulen, Museen, Hotels und Restaurants normiert hat, aus gutem Grunde darauf verzichtet, Entsprechendes auch für Wohnraum zu unternehmen.[31]

Mindestlichtstärken für spezifische visuelle Aufgaben

Wer sicherstellen möchte, dass auch im Wohnbereich für spezifische visuelle Aufgaben genug Licht zur Verfügung steht, kann sich an den DIN-Normen für entsprechende Aufgaben in anderen Typen von Umgebungen orientieren.[31] Eine alternative Quelle sind die Tabellen des AMEV, der etwa für Waschräume und Toilettenbereiche 200 Lux, für Spielzimmer in Kindergärten und für reine Computerarbeitsplätze ein Minimum von 300 Lux, für Lesebereiche in Bibliotheken, für Schreibtische in Büros und für Restaurantküchen 500 Lux, und für Zeichenplätze in Büros sowie für Kunsträume in Kunstschulen 750 Lux empfiehlt.[32] Bei der Lichtgestaltung solcher Arbeitsplätze muss auch berücksichtigt werden, dass beispielsweise LED-Lampen über die Zeit an Leistung verlieren.[33]

Ältere Menschen benötigen bei spezifischen visuellen Aufgaben überdies bis zu zweimal mehr Licht als jüngere.[34][35]

Vom Menschen empfundene Helligkeit

Die menschliche Helligkeitswahrnehmung ist keineswegs allein eine Frage der in einem Raum messbaren Lichtmenge. Sie wird vielmehr von vier weiteren Faktoren mitbestimmt:[36]

Adaption: Wer eine Sonnenfinsternis beobachtet, wird um den Eindruck einer Verdunkelung seiner Umgebung bis zu einem gewissen Grade dadurch betrogen, dass das Auge sich an die verminderte Helligkeit anpasst.
  • Adaption: Der menschliche Gesichtssinn ist äußerst anpassungsfähig und vermag bei ganz unterschiedlichen Helligkeiten gut zu arbeiten, wenn auch das Auge beim Wechsel zwischen verschiedenen Helligkeiten eine gewisse Adaptionszeit braucht. Skotopisches Sehen ist bereits bei weniger als 1 Lux möglich (Vollmondlicht hat 0,05–0,1 Lux)[37]; bei sehr großen Lichtmengen dagegen funktioniert zwar Sehen noch, doch wird die Netzhaut geschädigt (im Tierversuch bei 6.000 Lux).[38] Menschen können Helligkeitsunterschiede beobachten; ohne Hilfsmittel sind sie jedoch nur eingeschränkt in der Lage einzuschätzen, wie hell eine Umgebung absolut ist. Da der Gesichtssinn Veränderungen der Lichtkonzentration zuverlässig kompensiert, kann man es sich bei der Lichtgestaltung in vielen Fällen erlauben, sehr wenig Licht zu verwenden.[39]
  • Helligkeitskontrast: Menschliches Beurteilen von Helligkeit basiert zu einem erheblichen Teil auf der Wahrnehmung von Kontrasten. Dass zwei Oberflächen (z. B. zwei im rechten Winkel sich berührende Wände) nicht ein und dieselbe, sondern zwei verschiedene sind, erkennt das Auge daran, dass sie Licht unterschiedlich stark reflektieren. Je größer der Unterschied ist, umso höher veranschlagen Menschen die Helligkeit.[40]
  • Geringe Kontraste bei frontalem Streulicht
    Geringe Kontraste bei frontalem Streulicht
  • Hohe Kontraste bei seitlichem, gerichtetem Licht
    Hohe Kontraste bei seitlichem, gerichtetem Licht
Phototropismus: Ein Blickfang
  • Phototropismus: Die menschliche Neigung, hell beleuchteten Flächen und Objekten mehr Aufmerksamkeit zu widmen als weniger hell beleuchteten, können Lichtdesigner sich zunutze machen, indem sie durch geschickte Lichtinstallationen suggerieren, ein Raum sei heller, als er tatsächlich ist.[41]
  • Horizontaler Blick: Menschen neigen aufgrund ihrer aufrechten Körperhaltung dazu, eher um sich herum, als nach oben oder unten schauen, und nehmen darum vertikale Flächen (Wände) stärker wahr als horizontale (Boden, Decke). Infolgedessen beurteilen sie auch die Helligkeit eines Raumes vor allem anhand der Menge des Lichts, das von vertikalen Flächen reflektiert wird. Lichtdesigner leuchten darum, wenn sie Helligkeit suggerieren wollen, Wände eher aus als Böden oder Decken.[42]
  • Ein beleuchteter Fußboden
    Ein beleuchteter Fußboden
  • Eine beleuchtete Wand
    Eine beleuchtete Wand
  • Eine beleuchtete Raumdecke
    Eine beleuchtete Raumdecke
Wirkung unterschiedlicher Lichtintensitäten

Eine Orientierung an einschlägigen Richtwerten für Lichtintensität ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Lichtgestaltung sehr spezifischen visuellen Aufgaben Rechnung tragen soll. Darüber hinaus greifen Lichtdesigner auf solche Vorgaben kaum zurück, denn die Ziele ihrer Arbeit gehen über die bloße Einrichtung von Arbeitslicht weit hinaus. So kann ein Lichtdesign, um die erwünschte Wirkung hervorzubringen, es erfordern, dass weniger Licht verwendet wird als in einschlägigen Richtlinien.[43] Niedrige Lichtintensität wird gemeinhin mit entspannten, intimen, persönlichen Umgebungen in Verbindung gebracht, sie regt zum Entspannen und Verweilen an. Hohe Lichtintensität dagegen wird mit eher sterilen, öffentlichen, aktiven und kinetisch belebten Umgebungen assoziiert, sie kann Aktivität und Bewegung stimulieren.[44]

  • Dunkel, aber behaglich-intim
    Dunkel, aber behaglich-intim
  • Das von oben kommende einzige Licht lässt diesen Raum weder anheimelnd noch hell erscheinen.
    Das von oben kommende einzige Licht lässt diesen Raum weder anheimelnd noch hell erscheinen.
  • Surreales Interieur mit starkem Streulicht, das durch einen gläsernen Boden und eine ebenfalls gläserne Raumdecke einströmt
    Surreales Interieur mit starkem Streulicht, das durch einen gläsernen Boden und eine ebenfalls gläserne Raumdecke einströmt
  • Starkes indirektes Licht, dessen Quellen über einem fast raumfüllendem Deckensegel liegen. Das Ergebnis ist eine Annäherung an Tageslichtverhältnisse.
    Starkes indirektes Licht, dessen Quellen über einem fast raumfüllendem Deckensegel liegen. Das Ergebnis ist eine Annäherung an Tageslichtverhältnisse.

Lichtformen

Beim Lichtdesign werden drei grundlegende Lichtformen unterschieden, für die jeweils unterschiedliche Arten von Lampen verwendet werden:

  • Lichtflächen und Lichtlinien (engl. planes of light, lines of light). LED-Bänder, -Lichtleisten und -Röhren sowie Leuchtstoffröhren sind die heute am weitesten verbreiteten linearen Lichtquellen, wobei diese – mit jeweils unterschiedlicher Wirkung – je nach Typ aufgehängt, verborgen platziert oder auf sichtbaren Flächen montiert werden können.[45] Wenn lineare Lichtquellen auf eine (zu ihr parallel ausgerichtete) Fläche gerichtet sind, erzeugen sie darauf mehr oder weniger rechteckige „Lichtflächen“ oder „Lichtlinien“. Beide werden von Lichtdesignern z. B. dafür eingesetzt, um Tageslicht (das durch ein Fenster oder Oberlicht einfällt) zu imitieren, um gerade Linien des Raumes zu akzentuieren oder um ein Gegengewicht zu starkem Akzentlicht zu erzeugen.[46]
  • Lichtbecken (pools of light). LED-Lampen und Halogenglühlampen können, weil sie klein sind, leicht mit Reflektoren und anderen optischen Elementen ergänzt werden, was sie in die Lage versetzt, als Strahler stark gebündeltes Licht zu emittieren, das auf die Flächen, von denen es reflektiert wird, parabolische, elliptische oder runde Lichtbecken „malt“. Je nach Stärke der Bündelung bilden die Ränder dieser Becken entweder weiche oder harte Übergänge. Lichtdesigner setzen Lichtbecken u. a. dazu ein, um Objekte oder architektonische Elemente zu akzentuieren oder um Flächen interessant zu machen, die anderenfalls sehr gleichförmig wären.[47]
  • Leuchtende Objekte (glowing objects). Einen dritten Typ von Lichtformen bilden Leuchten, also Wandleuchter, Hänge- und Tischleuchten und ähnliche Objekte, die außer mit einer Lampe u. a. mit einem Schirm zur Lichtstreuung oder Elementen zur Lichtbrechung versehen sind. Leuchtende Objekte zu Hauptlichtquellen in einem Raum zu machen, gilt im Lichtdesign als schlechte Praxis. Denn damit sie für diesen Zweck genug Licht geben, müssen sie sehr starke Lampen enthalten; damit bilden sie Dekorationen, die übermäßig hell sind, was unter anderem dazu führt, dass der Rest des Raumes als dunkel wahrgenommen wird. Lightdesigner verwenden leuchtende Objekte eher sparsam und beispielsweise dafür, um die Blicke der Betrachter eines Raumes zu führen und zu orientieren.[48] Lichtdesigner bevorzugen an den meisten Stellen Lichtquellen, die diskret platziert oder verborgen sind und möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich selbst ziehen.[49]

Der Gebrauch von Lichtformen, die in der Natur kaum vorkommen, ist eines der wirksamsten Mittel, um einen Raum visuell interessant zu machen; doch gilt ein unmäßiger Einsatz solcher Mittel als ebenso unzweckmäßig wie mancher Verzicht darauf.[50]

  • Eine Lichtlinie
    Eine Lichtlinie
  • Zwei parabolische Lichtbecken
    Zwei parabolische Lichtbecken
  • Ein leuchtendes Objekt
    Ein leuchtendes Objekt

Lichttextur

Unter Lichttextur versteht man im Kontext des Lichtdesigns die Art und Weise, wie Licht aus einer Lichtquelle abgegeben wird. Dies umfasst ein ganzes Spektrum von Möglichkeiten, dessen einer Pol weiches, gleichmäßig verteiltes, diffuses Licht ist, oft aus einer Lichtquelle, die streuende Materialien verwendet. Der entgegengesetzte Pol des Spektrums wird durch scharfes, gerichtetes Licht markiert, oft aus einer Lichtquelle, in der Präzisionsspiegel und -linsen dafür sorgen, dass das Licht in eine spezifische Richtung geführt wird.[51] Für sehr stark gerichtetes Licht werden meist Halogenreflektorlampen verwendet, aber manche LED-Lampen können dasselbe leisten.[52]

Die Unterschiede zwischen beiden zeigen sich vor allem bei den Schatten, die das Licht erzeugt, und bei seinen Formen. Licht aus streuenden Lichtquellen überlappt mit sich selbst, bildet nur schwachen Schatten und zeigt, wenn es auf eine Fläche „gemalt“ wird, keine scharf definierten Ränder. Vorzuziehen ist es aber auch überall dort, wo die Textur von Materialien verborgen werden soll, etwa weil sie unvollkommen ist (z. B. bei alter Raufaser).[53] Richtende Lichtquellen dagegen emittieren Licht, das deutlich erkennbare Formen mit klaren Rändern hervorbringt; es liefert ausgeprägte Schatten und Kontraste und akzentuiert Materialtexturen.[54]

Diffuses Licht fühlt sich für Menschen, die sich oft oder lange darin aufhalten, behaglicher an als gerichtetes Licht; gerichtetes Licht jedoch erzeugt mehr Aufmerksamkeit und visuelles Interesse.[55]

  • Gestreutes Licht wirft wenig Schatten und nivelliert die Textur und Plastizität der beleuchteten Objekte.[56]
    Gestreutes Licht wirft wenig Schatten und nivelliert die Textur und Plastizität der beleuchteten Objekte.[56]
  • Gerichtetes Licht wirft Schatten, erzeugt Kontraste und akzentuiert die Dreidimensionalität der beleuchteten Objekte.[57]
    Gerichtetes Licht wirft Schatten, erzeugt Kontraste und akzentuiert die Dreidimensionalität der beleuchteten Objekte.[57]

Lichttemperatur

Die Farbtemperatur einer Lichtquelle, die in Kelvin angegeben wird, bezeichnet, ob deren Licht leicht ins Rötliche („warmes“ Licht, <3.300 Kelvin) oder im Gegenteil ins Bläuliche („kaltes“ Licht, >5.300 Kelvin) spielt. Bei dem rein weißen Bereich dazwischen spricht man von „neutralem“ Licht. Natürliches (Sonnen-)Licht ist, je nach den Lichtstreuungsverhältnissen, entweder „neutral“ oder „kalt“.[58][59]

Farbtemperatur ist nicht mit Farbwiedergabe zu verwechseln, also keine Qualitäts-, sondern eine Geschmacksfrage. Wie warmes und kaltes Licht auf einen Menschen wirkt, hängt u. a. von seiner Stimmung, seiner individuellen Erfahrung, seiner Prägung und seiner Kultur ab. Im Allgemeinen jedoch wird warmes Licht mit Ruhe, Entspannung und Langsamkeit assoziiert, während kaltes Licht im Gegenteil als stimulierend und belebend gilt. Lichtdesigner machen sich diese Qualitäten bei ihrer Arbeit gezielt zunutze.[60]

Moderne Leuchtmittel sind im Hinblick auf die Farbtemperatur oft variabel, d. h. die Farbtemperatur einer Lampe ist entweder frei einschaltbar oder Produkte, die ansonsten gleich sind, werden mit unterschiedlichen Farbtemperaturoptionen angeboten.[61]

Die Wahl der Farbtemperatur ist besonders kritisch, wenn Flächen ausleuchtet werden sollen, die selbst eine warme oder kalte Farbe haben. Leuchtstofflampen verhalten sich dabei oft unberechenbar.[62]

  • Warmes Licht
    Warmes Licht
  • Neutrales Licht
    Neutrales Licht
  • Kaltes Licht
    Kaltes Licht

Lampenpositionen

Ganz unterschiedliche Wirkungen werden erreicht abhängig von der Position der Lampe und davon, welche Fläche beleuchtet wird. Lichtdesigner neigen dabei generell dazu, Lichtquellen eher an der Peripherie eines Raumes zu positionieren als mittendrin.[63]

Licht von der Decke zum Boden
Von der Decke zum Boden
Die konventionellste Technik der Innenraumbeleuchtung besteht darin, eine Lichtquelle an der Decke zu installieren (oder in die Decke zu versenken) und das Licht von dort nach unten zu richten, meist inspiriert dadurch, dass auch das Sonnenlicht von oben kommt. Je nachdem, wie dies gemacht ist, funktioniert es lichtdesignerisch in vielen Fällen tatsächlich, doch gibt es zahlreiche Alternativen, die oft zu besseren Ergebnissen führen.[64]
Von der Decke zur Wand
Von der Decke zur Wand
Anstatt gegen den Boden kann eine an der Decke befindliche Lichtquelle auch gegen eine Wand gerichtet werden; die Wirkung ist meist, dass der Raum als heller und größer empfunden wird, als wenn man Boden beleuchtet.[65]
Vom Boden zur Wand
Vom Boden zur Wand
Im Boden versenkte Lichtquellen können verwendet werden, um Wände, Decken, Soffitten und Ähnliches auszuleuchten. Je nachdem, wie dies gemacht ist, akzentuiert diese Technik entweder die Höhe und Vertikalität eines Raumes oder lässt ihn intimer wirken.[66]
Von der Wand zur Decke
Von der Wand zur Decke
Wenn die Lichtquelle nicht bodennah, sondern im oberen Bereich der Wand installiert wird, kann durch das Ausleuchten der Decke ein Eindruck von Offenheit erzeugt werden; oft genügt das Licht, um den Raum so hell zu machen, das nur noch wenig zusätzliche Lichtquellen (als Akzent- oder Aufgabenlicht) benötigt werden.[67]
Von der Wand zurück zur Wand
Von der Wand zurück zur Wand
Wenn eine Wand ausgeleuchtet werden soll, Lichtquellen aber weder im Boden noch an der Decke installiert werden können, ist es möglich, Spezialleuchten stattdessen direkt auf die Wand zu setzen, die ihr Licht auf die Wand zurückwerfen.[68]
Fugenlicht (hier: Lichtquelle über einem Deckensegel)
Fugenlicht
Architektonisch integrierte Wand- oder Deckenfugen können lineare Lichtquellen aufnehmen. Das daraus emittierte indirekte Licht akzentuiert die Formen des Raumes; auch kann es Tageslicht nachahmen.[68]
Vom unteren Teil der Wand über den Boden
Vom unteren Teil der Wand über den Boden
Bodennah installierte Lichtquellen, die den Boden beleuchten, werden konventionell an Treppenstufen verwendet, eignen sich aber auch für manche anderen Bodenflächen; meist werden sie in die Wand integriert.[69]
Dekorative Leuchten (wie diese beiden Sets von Pendelleuchten) brauchen, wenn der Raum fachgerecht ausgeleuchtet ist, nur gerade so viel Licht abzugeben, dass man sie beachtet.
Leuchtende Objekte
Pendelleuchten, Steh- und Tischleuchten, Wandleuchten und Ähnliches – also leuchtende Objekte, die selbst Produkte von Designprozessen sind – werden von Lichtdesignern hauptsächlich dort eingesetzt, wo in einem ansonsten fertigen Lichtdesign krönende Schlusselemente gesetzt werden sollen. Meist brauchen sie nur wenig Licht zu geben.[70]

Komposition

Ausgewogene Lichtkomposition in einem Bad

Wie jedes Design unterliegt auch Lichtdesign nicht nur dem Prinzip Form follows function,[71] sondern auch den Gesetzen der künstlerischen Komposition. Akzentlicht etwa wird gesetzt, um visuelle Hierarchie zu erzeugen, d. h. den angeleuchteten Elementen vorrangige Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Eine andere wichtige kompositorische Größe ist Balance: Wenn in einem Wohnraum beispielsweise eine Decke ausgeleuchtet wird (um viel Streulicht zu erhalten), werden gleichzeitig auch Elemente im unteren Raumbereich (z. B. der Couchtisch) beleuchtet, um die Aufmerksamkeit nach unten zu ziehen.[72] Ebenso kann, wenn viele Strahler verwendet werden, der Einsatz von zusätzlichem linearen Licht die Unruhe ausbalancieren, die durch die Lichtbecken erzeugt wird.[73]

Schlechte Lichtkomposition kann sich unter anderem auch darin zeigen, dass in einem Bereich zu viele Lichtquellen verwendet werden und visuelles Chaos hervorbringen.[74]

Schichten der Lichtgestaltung

Eingangsraum in einem Haus, mit einer einzigen „Schicht“ von Licht. Lichtdesigner vermeiden diese Art von Beleuchtung.

Konventionell werden für Wohnräume als Hauptlicht oft Lampen oder Leuchten ausgewählt, die an der Decke befestigt sind und ihr Licht nach unten richten.[75] In vielen Fällen leuchten diese in erster Linie den Boden aus. Das Ausleuchten des Bodens jedoch trägt, insbesondere wenn dieser Boden dunkel ist, wenig dazu bei, dass der Raum als hell empfunden wird.[76]

  • Nach unten gerichtete Deckenstrahler als Hauptlichtquellen
    Nach unten gerichtete Deckenstrahler als Hauptlichtquellen
  • Hängeleuchte als Hauptlichtquelle
    Hängeleuchte als Hauptlichtquelle
  • Kronleuchter als Hauptlichtquelle
    Kronleuchter als Hauptlichtquelle
  • Arbeitslicht als Hauptlichtquelle in einer Küche
    Arbeitslicht als Hauptlichtquelle in einer Küche
  • Arbeitslicht als Hauptlichtquelle in einem Home Office
    Arbeitslicht als Hauptlichtquelle in einem Home Office

Als Hauptlichtquellen wenig geeignet sind auch Leuchten, die einen lichtfilternden Lampenschirm oder, wie Kronleuchter, dekorative Elemente zur Lichtbrechung umfassen; denn um genug Licht emittieren zu können, müssten diese „leuchtenden Objekte“ selbst übermäßig hell sein, wodurch sie alle Blicke auf sich ziehen und den falschen Eindruck erwecken, dass der Raum immer noch dunkel sei (siehe weiter oben).[77]

Einen Raum ausschließlich mit Arbeitslicht auszustatten, gilt ebenfalls als schlechtes Lichtdesign, und zwar unter anderem deshalb, weil damit die Gelegenheit versäumt wird, im Raum eine freundliche Stimmung zu setzen, die das Verweilen darin angenehm macht.[78]

In den meisten Fällen ist von Vorteil, wenn ein Raum auf komplexere Weise ausgeleuchtet wird. Lichtdesigner unterscheiden, wenn sie einen Beleuchtungsplan entwickeln, fünf Schichten der Lichtgestaltung, die aufeinander abgestimmt werden, denen in der Regel aber jeweils eigene Lichtquellen zugrunde liegen. Obwohl nicht immer alle fünf Schichten erforderlich sind, gehen Lichtdesigner grundsätzlich (wenn auch nicht immer strikt) in der folgenden Reihenfolge vor:[79]

Choreografie: Die beleuchteten Stufen weisen Bewohnern und Gästen den Weg in den Wohnbereich.
1. Choreografie
Licht wird verwendet, um in einem Raum Pfade und Ziele auszuweisen, zu denen jemand, der darin eintritt, hin orientiert werden soll. Die Metapher der „Choreografie“ wird in diesem Zusammenhang darauf bezogen, wie Betrachter sich durch ein Design bewegen und wie sie damit interagieren. Menschen sind „phototrop“ und fühlen sich zu hellen Flächen und Objekten hingezogen. Lichtarchitektur kann dies nutzen, um Menschen durch gezielte Lichtarrangements in bestimmte Bahnen zu lenken. In einer Wohnung lässt sich dieses Gestaltungsprinzip beispielsweise in einem Flur anwenden, in dem Gästen, wenn sie die Wohnung betreten haben, der Weg zum Wohnbereich gewiesen werden soll; von den Zugängen zu Schlafzimmern oder Hauswirtschaftsräumen dagegen würde man durch eine Minimierung ihrer Beleuchtung ablenken.[80]
Stimmung: Gedämpftes, warmes, indirektes Licht (die Lampen sind über den Deckenbalken installiert), das durch die vielen Holzflächen noch wärmer erscheint, sorgt selbst in diesem großen und relativ hohen Raum für eine intime Atmosphäre.
2. Stimmung und Raumwirkung
Bestimmte Lichtparameter – insbesondere Lichtstärke (gedämpft vs. hell), -farbe (warm vs. kühl, oder eine spezifische Farbe) und -textur (gerichtet vs. gestreut) – werden verwendet, um in einem Raum Emotionen zu setzen und eine bestimmte Benutzungsweise zu ermutigen. In einem Wohnraum z. B. soll oft eine Stimmung von Entspannung erzeugt werden und die Aufforderung, es sich bequem zu machen. Die Stimmung, die durch eine bestimmte Beleuchtung gesetzt wird, lässt sich beispielsweise als „heimelig“, „grell“ oder „glanzvoll“ beschreiben.[81] Beim Designen der drei nachfolgenden Lichtschichten kann sich herausstellen, dass die Grundbeleuchtung (Schicht 2) korrigiert werden muss.[82]
Akzentuierung von Objekten: Hier ist ein Strahler auf einen besonders schönen Kimono gerichtet.
3. Akzentuierung ausgewählter Objekte
Wenn in einem Raum interessante Objekte vorhanden sind, auf die besonders hingewiesen werden soll – etwa ein Kunstwerk, ein großes Musikinstrument, eine schöne Blumenvase, ein Bücherregal —, wird Licht verwendet, um dieses Objekt visuell besonders hervorzuheben. Wie bei der Lichtchoreografie machen Lichtdesigner sich hier zunutze, dass Menschen sich von Licht angezogen fühlen; die Akzentuierung von Objekten provoziert jedoch nicht so sehr eine körperliche Annäherung, sondern eher ein Hinschauen. Unterschiedlich beschaffene Objekte erfordern dabei unterschiedliche Beleuchtung. Wenn beispielsweise die Textur hervorgehoben werden soll, verwendet man steil gerichtetes Licht; soll sie im Gegenteil verborgen werden, ist stärker gestreutes Licht vorzuziehen. Eine dekorative Leuchte kann auch selbst Teil dieser Belechtungsschicht sein.[83]
Akzentuierung der Architektur: Punktlampen zwischen den Deckenbalken (links) und lineare Lampen, die (rechts) im Mauerrücksprung verborgen sind, heben die Formen der ungewöhnlich gestalteten Raumdecke hervor.
4. Artikulation und Akzentuierung der Architektur des Raumes
Licht wird verwendet, um die Form und Architektur eines Raumes zu artikulieren und zu akzentuieren. So kann es verwendet werden, um einen Raum weiter, enger, tiefer, kürzer, höher oder niedriger wirken zu lassen, als er tatsächlich ist.[84] Wenn er besonders interessante architektonische Merkmale hat – etwa eine ungewöhnlich gestaltete Decke, eine Soffitte, eine Empore, eine Nische oder eine Wendeltreppe – wird Licht überdies verwendet, um diese Merkmale wirkungsvoll in Szene zu setzen.[85]
Aufgabenlicht: Damit Bewohner und Gäste genug Licht haben, um ihre Schuhe an- und auszuziehen, wurde zusätzlich eine Pendelleuchte installiert; aufgrund der bereits vorhandenen Beleuchtung braucht sie nur wenig Licht zu geben.
5. Aufgabenlicht
Wenn Bereiche in einem Raum für bestimmte Zwecke vorgesehen sind, wird Licht auf diese Funktionen speziell zugeschnitten. In einer Küche z. B. werden die Arbeitsflächen (einschließlich Spüle und Herd) gut ausgeleuchtet. Wo ein Klavier vorhanden ist, wird Licht zum Lesen der Noten und auf den Tasten des Instruments benötigt. Die Schicht des Arbeitslichts wird im Prozess der Lichtgestaltung an letzter Stelle entwickelt, nicht weil das Arbeitslicht am wenigsten wichtig ist, sondern weil nach dem Designen der vorausgegangenen vier Schichten für die Einrichtung von gutem Arbeitslicht häufig nur noch kleine Ergänzungen und Anpassungen notwendig sind.[86]
Siehe auch: Beleuchtung von Aufgabenbereichen

Beleuchtung individueller Funktionsbereiche in Wohnungen

Einige Funktionsbereiche in Wohnungen stellen an die Beleuchtung spezifische Anforderungen. Manche Bereiche erfordern Licht, das speziell für einen bestimmten Nutzungszweck, eine bestimmte Aufgabe oder einen bestimmten Benutzer eingerichtet sein muss (Lesebereiche beispielsweise erfordern Streulicht, häusliche Werkstätten eine Mischung aus Streulicht und gerichtetem Licht, Spielbereiche für kleine Kinder gerichtetes Licht). Andere Funktionsbereiche in einer Wohnung werden vielfältig genutzt und erfordern darum entweder eine vielseitige oder eine variable Beleuchtung. Wieder andere weisen oft typische architektonische, bauliche oder technische Probleme auf, die bei der Einrichtung der Beleuchtung berücksichtigt werden müssen.

Eingangsbereiche

Eingangsbereiche und Flure sind in unterschiedlichen Wohnungen ganz unterschiedlich gestaltet und erfordern eine auf die jeweiligen Besonderheiten zugeschnittene Beleuchtung. Für Eingangsbereiche gilt im Allgemeinen, dass sie sorgfältig ausgeleuchtet werden und hell wirken sollten, damit Bewohner und Gäste sich willkommen fühlen.[87]

Der Eingangsbereich in Wrights Stanley and Mildred Rosenbaum House (1940)

Dies gilt jedoch keineswegs für alle architektonischen Konzepte. Frank Lloyd Wright etwa hat in fast all seinen Bauwerken das Prinzip Compression and Release (deutsch: „Kompression und Befreiung“) umgesetzt. Die Folge der Räume, die man in einem Haus nach und nach durchschreitet, ist dabei durch einen (oft mehrfachen) Wechsel zwischen niedrigen, engen, dunkleren Räumen und hohen, weiten, hellen Räumen geprägt, wobei der Eingangsbereich stets den erstgenannten Gruppe zugehört; die Idee dahinter ist, Bewohnern und Besuchern ein intensiveres Raumerlebnis zu verschaffen, als sie in einem Haus mit lauter ähnlichen Räumen hätten, und die Vorzüge der Haupträume dadurch zu akzentuieren, dass der Zugang zu ihnen durch einen beengenden Vorraum erfolgt.[88]

Eingangsbereich des Château de Miromesnil, Tourville-sur-Arques (1590–1600 erbaut)

Wrights herunterskalierte Eingangsbereiche bilden einen Gegenpol zu dem Konzept, das traditionell in solchen Wohngebäuden vertreten wird, deren Eingangssuite auf Repräsentativität zielt, etwa in vielen Palästen und Villen, und modern beispielsweise in nordamerikanischen Millennium Mansions. Die letzteren weisen fast immer ein 1½- bis 2-geschossiges Vestibül auf, dessen Prunk bereits von der Fassade angekündigt wird und die im Inneren, um Gäste und Bewohner zu beeindrucken, oft mit Kronleuchtern ausgestattet werden.[89][90]

Flure

Flure sind mit typischen Eigenheiten und Problemen behaftet, die beim Lichtdesign berücksichtigt werden müssen: Oft sind sie gleichzeitig Eingangsbereich der Wohnung, empfangen kein Tageslicht, sind ungünstig proportioniert und haben — insbesondere in älteren Gebäuden – unzureichende elektrische Anschlüsse.[87]

  • Konventionelle Flur­beleuchtung mit Decken­leuchte
    Konventionelle Flur­beleuchtung mit Decken­leuchte
  • Nach unten gerichtete Strahler leuchten den Boden aus, erzeugen aber nicht den Eindruck von Hellig­keit.
    Nach unten gerichtete Strahler leuchten den Boden aus, erzeugen aber nicht den Eindruck von Hellig­keit.
  • Dieselben Strahler, gegen die Wände gerichtet; der Raum wirkt dadurch nicht nur heller, sondern auch größer.[91]
    Dieselben Strahler, gegen die Wände gerichtet; der Raum wirkt dadurch nicht nur heller, sondern auch größer.[91]
  • Auch abgeblendete Wandleuchten bringen Licht auf die Wände und lassen einen schmalen Flur dadurch breiter wirken.[92]
    Auch abgeblendete Wandleuchten bringen Licht auf die Wände und lassen einen schmalen Flur dadurch breiter wirken.[92]
  • Bodennahe Licht­quellen, die den Boden aus­leuchten
    Bodennahe Licht­quellen, die den Boden aus­leuchten
  • Flur als Kunst­galerie mit Akzent­licht auf den Kunst­werken; Boden­leisten mit integrierten linearen Licht­quellen
    Flur als Kunst­galerie mit Akzent­licht auf den Kunst­werken; Boden­leisten mit integrierten linearen Licht­quellen
  • Lineare Licht­quellen an den Über­gängen zwischen hori­zon­talen und ver­ti­kalen Flächen
    Lineare Licht­quellen an den Über­gängen zwischen hori­zon­talen und ver­ti­kalen Flächen
  • Insbesondere in schmalen Fluren kann es sinnvoll sein, Spiegel in das Lichtdesign einzubinden.
    Insbesondere in schmalen Fluren kann es sinnvoll sein, Spiegel in das Lichtdesign einzubinden.
  • Wenn sie eng und hoch sind, stellen Flure licht­designe­risch besondere Heraus­for­derungen.[87]
    Wenn sie eng und hoch sind, stellen Flure licht­designe­risch besondere Heraus­for­derungen.[87]
  • Geschickte Licht­installationen können die Decken­höhe vergessen lassen.
    Geschickte Licht­installationen können die Decken­höhe vergessen lassen.
  • Ein Deckensegel kann in einem hohen Flur nicht nur die Raum­propor­tionen verbessern, sondern auch das Licht­design unterstützen.
    Ein Deckensegel kann in einem hohen Flur nicht nur die Raum­propor­tionen verbessern, sondern auch das Licht­design unterstützen.
  • Es kann für Licht­instal­la­tionen verwendet werden, die Einfall von Tages­licht durch Ober­lichter simulieren.
    Es kann für Licht­instal­la­tionen verwendet werden, die Einfall von Tages­licht durch Ober­lichter simulieren.

In Fluren, die von ihren Bewohnern während der Nacht benutzt werden, gilt die Zusatzeinrichtung einer Alternativbeleuchtung (stark gedämpft und idealerweise bodennah installiert) als zweckmäßig.[87] U. a. mit dem Ziel der Energieersparnis wird Flurbeleuchtung heute oft mit Bewegungssensoren verbunden.[93]

Treppen

Treppen sind umso sturzsicherer, je sorgfältiger die Stufen ausgeleuchtet sind; viel Licht im oberen Bereich des Treppenraumes dagegen ist nicht nur verzichtbar, sondern kann die Sicherheit im Gegenteil beeinträchtigen.[94] Wenn Lichtquellen nicht nahe den Stufen, sondern in gewisser Entfernung davon installiert werden sollen oder müssen, eignet gerichtetes Licht aus blendfrei positionierten Strahlern oder Punktstrahlern sich, weil es Schatten wirft und die Form der Stufen dadurch akzentuiert, besser als Streulicht.[95] Für eine stufennahe Installation dagegen eignen sich insbesondere LED-Treppenleuchten, sowie LED-Bänder und -Lichtleisten.[96] Um Energiekosten zu sparen, werden bei der Treppenbeleuchtung gelegentlich Bewegungssensoren eingesetzt.[97]

  • Beispiel für eine unsachgemäße Treppenbeleuchtung: Während die Stufen im Dunkeln liegen, lenken die Wandleuchten den Blick nach oben.
    Beispiel für eine unsachgemäße Treppenbeleuchtung: Während die Stufen im Dunkeln liegen, lenken die Wandleuchten den Blick nach oben.
  • Deckennahe Lichtquelle, beim unteren Treppen­absatz installiert (un­zweck­mäßig, weil Tritt- und Setzstufe gleicher­maßen beleuchtet werden)
    Deckennahe Lichtquelle, beim unteren Treppen­absatz installiert (un­zweck­mäßig, weil Tritt- und Setzstufe gleicher­maßen beleuchtet werden)
  • Deckennahe Lichtquelle, beim oberen Treppen­absatz installiert
    Deckennahe Lichtquelle, beim oberen Treppen­absatz installiert
  • Deckennah installierte Punktstrahler
    Deckennah installierte Punktstrahler
  • Stufennahe lineare Lichtquelle, hinter einer Wandblende
    Stufennahe lineare Lichtquelle, hinter einer Wandblende
  • Ähnlich, aber mit einem einfachen LED-Band
    Ähnlich, aber mit einem einfachen LED-Band
  • Unter den einzelnen Stufen installierte lineare Lichtquellen
    Unter den einzelnen Stufen installierte lineare Lichtquellen
  • Stufennah installierte Lichtquellen
    Stufennah installierte Lichtquellen
  • Lineare Lichtquelle, in den Handlauf integriert
    Lineare Lichtquelle, in den Handlauf integriert

Küchen

Fünfschichtige Beleuchtung

Küchen können – wie jeder andere Innenraum auch – fünfschichtig ausgeleuchtet werden:[98]

  • Choreografie: Pendelleuchten über der Bar laden ein, sich hier nieder­zulassen
    Choreografie: Pendelleuchten über der Bar laden ein, sich hier nieder­zulassen
  • Stimmung: Blaues Grundlicht (auf den Ober- und Hoch­schränken, linear)
    Stimmung: Blaues Grundlicht (auf den Ober- und Hoch­schränken, linear)
  • Akzentuierung von Objekten: hier die kupfer­farbene Spüle und die Türen der Ober­schränke
    Akzentuierung von Objekten: hier die kupfer­farbene Spüle und die Türen der Ober­schränke
  • Artikulation der Archi­tektur: hier Akzentuierung der Fensterlaibung
    Artikulation der Archi­tektur: hier Akzentuierung der Fensterlaibung
  • Aufgabenlicht: über dem Koch­feld eine Abzugshaube mit integriertem Licht, lineare Lichtquellen unter der Fenster­bank und unter den Ober­schränken
    Aufgabenlicht: über dem Koch­feld eine Abzugshaube mit integriertem Licht, lineare Lichtquellen unter der Fenster­bank und unter den Ober­schränken

Zu den Lichtquellen, die fast ausschließlich in Küchen verwendet werden, zählen LED-Unterschrankleuchten (handelsüblich als Lichtleisten, als Pukks und als Spots) sowie solche Leuchten, die in Elektrogeräten wie etwa Dunstabzugshauben integriert sind.[99][100] Eine Entwicklung der jüngeren Zeit ist der Gebrauch von Lichtsystemen in Schubladen und Schränken. Da Innenschrankleuchten die meiste Zeit ausgeschaltet bleiben, werden sie oft aus Batterien gespeist.[101]

Vierschichtige Beleuchtung

Professionelles fünfschichtiges Lichtdesign ist als Ensemble gedacht, dessen einzelne Komponenten einander ergänzen und darum im Normalfall, sobald künstliche Beleuchtung im Tagesverlauf notwendig wird, sämtlich eingeschaltet werden. In der populären Ratgeberliteratur kursieren daneben insbesondere für Küchen weitere Beleuchtungsideen. So unterscheidet man etwa in den Vereinigten Staaten heute oft zwischen der Grundbeleuchtung, der Arbeitsbeleuchtung, der Akzentbeleuchtung und der Verwendung dekorativer Leuchten.[102][101][103] Die Beschäftigung mit Küchenbeleuchtung ist aus einer Reihe von Gründen in den USA besonders intensiv. Dazu zählt, dass Küchen dort Statussymbole sind, für die heute im Durchschnitt $26.790 US-Dollar (gut 25.000 €) ausgegeben werden, was regelmäßig auch neue Elektrifizierung und Beleuchtung einschließt.[104] Die Installation von Lichtquellen ist flexibler als in Europa, weil das Innere der Wände und Decken und oft selbst des Bodens durch die Holzrahmenbauweise leicht zugänglich ist. Eine dritte Besonderheit besteht darin, dass amerikanische Küchen heute meist Teil von offenen Grundrissen und dadurch visuell und funktional sehr viel stärker in den Wohnbereich integriert sind als etwa im deutschsprachigen Raum. In einem amerikanischen Wohnhaus ist die Küche darum heute meist derjenige Bereich, der am sorgfältigsten und am komplexesten ausgeleuchtet wird.[101]

Eine weitaus größere Rolle als beim fünfschichtigen Lichtdesign spielen bei amerikanischen Küchen der Bedarf und die Möglichkeit, diesen Bereich zu unterschiedlichen Tageszeiten und für unterschiedliche Verwendungszwecke auch unterschiedlich auszuleuchten. Die einzelnen Komponenten sind darum nicht nur getrennt schaltbar, sondern meist auch dimmbar:[101]

  • Grundbeleuchtung
    Grundbeleuchtung
  • Aufgabenlicht
    Aufgabenlicht
  • Akzentlicht
    Akzentlicht
  • Akzentlicht (Variation)
    Akzentlicht (Variation)
  • Dekorative Leuchten über der Bar
    Dekorative Leuchten über der Bar

Die Grundbeleuchtung (engl. ambient lighting) sorgt bei fehlendem oder unzureichendem Tageslicht für eine gleichmäßige Beleuchtung des ganzen Raumes.[101] Ihre Funktion besteht unter anderem darin, dasjenige Licht bereitzustellen, das man braucht, um die Küche zu betreten, sich darin zu orientieren und sie zu verlassen. Idealerweise kommt sie einer Imitation von natürlichem Tageslicht möglichst nahe.[105] Außerordentlich verbreitet ist für diesen Zweck in den USA die Verwendung von Downlights (großen Einbauleuchten, ⌀ 15 cm); je nach Grundriss der Küche werden diese entweder in Reihen oder in Gittermustern angeordnet.[105] Die in Nordamerika oft routinemäßig und stereotyp erfolgende Beleuchtung von Wohnräumen mit Downlights ist von Lichtdesignern als einfallslos und in vielen Fällen unzweckmäßig kritisiert worden.[106]

Als Aufgabenlicht (task lighting) werden in den USA hauptsächlich Unterschrankleuchten, Einbaustrahler, Schienensysteme und Pendelleuchten verwendet.[105][107][108][109][110]

Die Akzentbeleuchtung (accent lighting) akzentuiert Formen und Elemente, auf die besonders hingewiesen werden soll, und sie dient als Minimalbeleuchtung, die zum Einsatz kommt, wenn niemand sich in der Küche aufhält, der Raum aber nicht vollständig verdunkelt werden soll.[101][103][110][111][112]

Als dekorative Leuchten (decorative lighting) – also tendenziell auffällige Leuchten, die selbst Produkte von Designprozessen sind – sieht man in amerikanischen Küchen gelegentlich sogar Kronleuchter.[113]

Essbereiche

In Frank Lloyd Wrights Boynton House (1908), Rochester, New York sind vier Leuchten in den Esstisch integriert.

Essbereiche stellen beleuchterisch nur wenige spezifische Anforderungen und bieten insofern bei der Lichtgestaltung große Freiheit. Unverzichtbar sind lediglich die Ausleuchtung der Wandflächen, der Tischfläche und der Gesichter der Personen, die bei Tisch sitzen. Die Wandflächen müssen deshalb sorgfältig und mit eigenen Lichtquellen ausgeleuchtet werden, weil eine Pendelleuchte allein es nicht vermag, den ganzen Raum blendfrei so auszuleuchten, dass er als hell empfunden wird. Die Grundbeleuchtung bzw. Raumstimmung kann mit den verschiedensten Mitteln gesetzt werden, etwa mit Wandleuchten, die ihr Licht nach oben richten.[114]

Als visueller Ankerpunkt, der im Verein mit einer attraktiv ausleuchteten Rückwand Bewohner und Gäste in den Essbereich einlädt, hat eine dekorative Pendelleuchte im Essbereich allerdings eine unstrittige Funktion. Diese besteht zweitens darin, das zentrale Element des Raumes – die Tischfläche – zu akzentuieren und sorgfältig auszuleuchten. Drittens muss sie blendfrei und ohne im Weg zu hängen die Gesichter der Personen beleuchten, die bei Tisch sitzen, damit diese einander sehen können. Wenn über den Tisch hinaus auch eine Anrichtefläche für Speisen vorhanden ist, gilt es als zweckmäßig, dass auch diese akzentuiert und ausgeleuchtet werden kann.[114]

Einschichtige Beleuchtung (nur Decken- oder Pendelleuchte) reicht in einem Essbereich meist nicht aus, weil die Lichtquelle entweder den Raum oder den Tisch nicht gut ausleuchtet oder weil sie blendet:

  • Deckenlicht allein
    Deckenlicht allein
  • Abgeblendete Pendel­leuchte
    Abgeblendete Pendel­leuchte
  • Unabge­blendete Pendel­leuchte
    Unabge­blendete Pendel­leuchte

Lichtdesigner verwenden darum auch in Essbereichen regelmäßig Grundbeleuchtung (Stimmungs- und Akzentlicht). Die Lichtquelle, die den Tisch ausleuchten soll, braucht dann keine zusätzlichen Funktionen zu übernehmen und kann für ihren eigentlichen Zweck optimiert sein. Sie braucht dann nicht einmal besonders stark zu sein:

  • Beispiel für Grund­beleuchtung in einem Essbereich (lineares Licht über einem Decken­segel, be­leuch­te­tes Kunst­werk, Licht unter der Tisch­platte)
    Beispiel für Grund­beleuchtung in einem Essbereich (lineares Licht über einem Decken­segel, be­leuch­te­tes Kunst­werk, Licht unter der Tisch­platte)
  • Abgeblendete Pendel­leuchte
    Abgeblendete Pendel­leuchte
  • Un­abge­blendete Leuchten, die nur minimales Licht abgeben, blenden nicht.
    Un­abge­blendete Leuchten, die nur minimales Licht abgeben, blenden nicht.
  • Punktstrahler, an die Decke montiert
    Punktstrahler, an die Decke montiert
  • Wo keine Pendel­leuchte aufgehängt werden kann, funktioniert manchmal eine Stehleuchte…
    Wo keine Pendel­leuchte aufgehängt werden kann, funktioniert manchmal eine Stehleuchte…
  • …oder sogar eine Wandleuchte.
    …oder sogar eine Wandleuchte.
  • Kerzenlicht
    Kerzenlicht
  • Eine Tisch­platte mit inte­griertem Licht bildet einen visuellen Akzent, leuchtet aber nicht aus, was auf den Tellern ist.
    Eine Tisch­platte mit inte­griertem Licht bildet einen visuellen Akzent, leuchtet aber nicht aus, was auf den Tellern ist.

Einige Typen von Lichtquellen sind spezifisch für Esstische designt, darunter viele abgeblendete Pendelleuchten sowie in jüngerer Zeit LED-Tischleuchten. Die letzteren sind akkugetrieben und drahtlos, dimm- und einstellbar, und haben in den letzten Jahren, ausgehend von der Gastronomie, auch in Privathaushalten Verbreitung gefunden.[115]

  • Blendfreie Küchen­tisch­leuchte von Poul Henningsen (erstmals 1958); sie leuchtet die Tischfläche, nicht aber den Raum aus.
    Blendfreie Küchen­tisch­leuchte von Poul Henningsen (erstmals 1958); sie leuchtet die Tischfläche, nicht aber den Raum aus.
  • LED-Tisch­leuchte
    LED-Tisch­leuchte

Wohnbereiche

Wohnzimmer und Wohnbereiche sind oft Schauplätze einer größeren Bandbreite von Aktivitäten (Geselligkeit, formloses Einnehmen von Speisen oder Getränken, Spielen, Lesen, Fernsehen), die jeweils eigene Anforderungen an die Beleuchtung stellen.[84]

Darüber hinaus streben Lichtdesigner an, den Raum einladend zu gestalten und so, dass Menschen sich gern über längere Zeit darin aufhalten. Dafür kombinieren sie Lichtinstallationen, die durch gebündeltes Licht visuelles Interesse erregen, mit solchen, die weiches Streulicht geben. Wenn Fernsehen oder Filme geschaut werden sollen, sollte als Zusatzoption eine stark gedämpfte Grundbeleuchtung abgerufen werden können. Unzweckmäßig sind dabei Lichtquellen, deren Licht vom Fernsehbildschirm zurück in den Raum reflektiert wird.[84]

Typische in Wohnbereichen professionell verwendete Beleuchtungsmittel sind einstellbare Einbaustrahler, die den Bereich zwischen Couchtisch und Sitzmöbeln ausleuchten, Strahler, die Wände ausleuchten, sowie Punktstrahler, die auf wichtige Elemente (wie z. B. die Feuerstelle eines Kamins) hinweisen oder die Akzente setzen, indem sie etwa auf ein Kunstwerk oder ein schönes Möbelstück gerichtet sind. Gerichtetes Licht wird als Aufgabenlicht auch in Bereichen eingesetzt, die für bestimmte sekundäre Tätigkeiten reserviert sind (z. B. ein Kicker- oder Schachtisch).[84] Bei fünfschichtiger Beleuchtung sind die Ankerpunkte der Choreografieschicht meist der Couchtisch oder – sofern vorhanden – der Kamin. Die Stimmung kann über Strahler gesetzt werden, die von der Wand aus die Decke beleuchten, sowie durch Lichtbecken auf Wandobjekten oder Möbeln. Für Akzentlicht bietet sich, außer Kunstwerken und Möbeln, eventuell ein Kamin an. Die Wahrnehmung der Raumarchitektur kann gefördert werden durch Ausleuchten der Wände (was den Raum größer erscheinen lässt) oder durch Beleuchtung der Decke (was ein Gleichmaß der Ausleuchtung des Raumes erzeugt). Aufgabenlicht schließlich kann in einem Wohnbereich darauf zugeschnitten sein, Lesen zu ermöglichen oder gute Sicht auf die Gesichter der auf den Sitzmöbeln versammelten Personen.[72]

  • Aufwendiges professionelles Lichtdesign in einem Wohnraum (Bangladesch)
    Aufwendiges professionelles Lichtdesign in einem Wohnraum (Bangladesch)
  • Beleuchterisch akzentuiertes Wandregal (Taiwan)
    Beleuchterisch akzentuiertes Wandregal (Taiwan)
  • Einbauleuchten, Stehleuchte, Tischleuchte (Japan)
    Einbauleuchten, Stehleuchte, Tischleuchte (Japan)
  • Einbauleuchten, lineares Licht (Vereinigte Staaten)
    Einbauleuchten, lineares Licht (Vereinigte Staaten)
  • LED-Band an der Rück­seite eines Fernseh­geräts. Der benötigte Strom kommt aus dem USB-Ausgang des Fernseh­geräts.
    LED-Band an der Rück­seite eines Fernseh­geräts. Der benötigte Strom kommt aus dem USB-Ausgang des Fernseh­geräts.

Aufgabenbereiche

Allgemeines

In den meisten Wohnungen existieren Bereiche, die spezifischen Aufgaben zugewiesen sind und darum besondere beleuchterische Anforderungen haben. Dies betrifft beispielsweise Bereiche, in denen Mahlzeiten zubereitet, hauswirtschaftliche Aufgaben, Heim- oder Schreibtischarbeiten oder Hausaufgaben erledigt, gespielt, gelesen, studiert, Musikinstrumente geübt, Körper-, Kinder- oder Krankenpflege geleistet oder Hobbys praktiziert werden.

Ungeeignetes Aufgabenlicht
Ungeeignetes Aufgabenlicht
Zweckmäßiges Aufgabenlicht
Zweckmäßiges Aufgabenlicht

Wo an einem Schreib- oder Arbeitstisch, einer Küchenarbeitsplatte, einer Werkbank oder einer ähnlichen Arbeitsoberfläche mit Objekten gearbeitet wird, müssen diese Werkstücke in ihrer Dreidimensionalität, von möglichst vielen Seiten und mitsamt ihrer Textur gut gesehen werden können; am besten eignet sich dafür eine Mischung aus gerichtetem Licht (weil es Schatten wirft und dadurch die Formen und die Textur gut erkennen lässt) und Streulicht (weil es harte Schlagschatten verhindert und dafür sorgt, dass keine Seite ganz im Dunkeln liegt). Aufgabenlicht muss grundsätzlich so platziert werden, dass das Werkstück beleuchtet wird und nicht der Rücken der daran arbeitenden Person.[116]

Wichtiger als bei den meisten anderen Beleuchtungszwecken ist bei Aufgabenlicht auch ein hoher Farbwiedergabeindex der Lichtquelle, und zwar insbesondere dort, wo korrekte Farberkennung und -unterscheidung wichtig sind, also beispielsweise an Orten, an denen illustrierte Bücher gelesen oder Puzzle gelegt werden oder an denen gemalt, Make-up aufgelegt, genäht oder Essen zubereitet wird.

Arbeitslicht allein genügt auf keinen Fall, weil es den Raum weder als hell empfinden lässt noch behaglich oder attraktiv macht. Aber bereits die Kombination von zwei verschiedenen Beleuchtungssystemen kann, wenn sie geschickt gewählt ist, professionelles fünfschichtiges Beleuchten unterstützen. Beim folgenden Beispiel wird ein LED-Panel (direkt über dem Arbeitstisch) zusammen mit einem Schienensystem (Punktstrahler, auf die Wände gerichtet) verwendet:[116]

  • Choreografie: Die ausgeleuchtete Rückwand und die ausgeleuchtete Arbeitsfläche laden ein, den Bereich zu betreten.
    Choreografie: Die ausgeleuchtete Rückwand und die ausgeleuchtete Arbeitsfläche laden ein, den Bereich zu betreten.
  • Stimmung: Mischung aus gerichtetem Licht und Streulicht; große Helligkeit für ein hohes Energieniveau; kalte Lichtfarbe für Konzentration
    Stimmung: Mischung aus gerichtetem Licht und Streulicht; große Helligkeit für ein hohes Energieniveau; kalte Lichtfarbe für Konzentration
  • Akzentlicht: auf das Kunstwerk und auf den Tisch gerichtet (für visuelles Interesse und visuelle Hierarchie)
    Akzentlicht: auf das Kunstwerk und auf den Tisch gerichtet (für visuelles Interesse und visuelle Hierarchie)
  • Artikulation der Archi­tek­tur: Aus­ge­leuch­te­te Wände lassen den Raum weiter er­scheinen, als er wirklich ist.
    Artikulation der Archi­tek­tur: Aus­ge­leuch­te­te Wände lassen den Raum weiter er­scheinen, als er wirklich ist.
  • Aufgabenlicht: Mischung aus gerichtetem Licht und Streulicht für gute Sicht auf den Arbeitsgegenstand
    Aufgabenlicht: Mischung aus gerichtetem Licht und Streulicht für gute Sicht auf den Arbeitsgegenstand

Siehe auch: Mindestlichtstärken für spezifische visuelle Aufgaben

Leseplätze

Für die Beleuchtung von Plätzen, an denen gelesen wird, gilt weitgehend dasselbe wie für alle Bereiche, an denen Aufgaben erledigt werden. Für das allgemeine Wohlbefinden ist auch hier mehrschichtiges Beleuchten günstiger als die Beschränkung auf eine einzige Lichtquelle. Ältere Menschen brauchen zum Lesen in der Regel deutlich stärkeres Licht als jüngere.[34][35] Während bei Pflicht- oder wichtigen Lektüren kaltes Licht die Konzentration erhöhen kann, empfinden viele Menschen beim rein entspannenden Lesen warmes Licht als angenehmer.[117]

Da gerichtetes Licht beim Lesen keine Vorteile bietet, ist Streulicht meist vorzuziehen, zumal es sich bei längerem Lesen auch behaglicher anfühlt. Wenn Partner oder Familienmitglieder sich – etwa in einem Schlafzimmer – durch das Leselicht einer anderen Person gestört fühlen, kann allerdings oft eine LED-Leseleuchte mit flexiblem Arm („Schwanenhalslampe“) Abhilfe schaffen, weil sie zwar ein Buch, aber nicht den Raum auszuleuchten vermag. Je nach Ausführung können Leuchten dieses Typs an die Wand montiert, auf den Nachttisch gestellt oder daran festgeklemmt, oder direkt ans Buch geklemmt werden.[118]

  • Streulicht eignet sich zum Lesen am besten.
    Streulicht eignet sich zum Lesen am besten.
  • Eine LED-Leseleuchte
    Eine LED-Leseleuchte
Computerarbeitsplätze
Ein Computerarbeitsplatz mit Streulicht

Für die Beleuchtung von Computerarbeitsplätzen gilt zum Teil, was für alle Aufgabenbereiche gilt; insbesondere sollte auch hier, um den Aufenthalt an diesem Arbeitsplatz angenehm zu machen, mehrschichtiges Lichtdesign verwendet werden, also nicht nur reines Arbeitslicht, sondern darüber hinaus auch Umgebungs- und Akzentlicht. Ganz ungünstig ist jeglicher Verzicht auf Lichtquellen an einem Computerarbeitsplatz; den Augen sollte Anreiz zu abwechslungsreicher Akkomodation ermöglicht werden, also dazu, den Blick während der Arbeit nicht nur auf den Bildschirm, sondern auch auf andere, weiter entfernte Ziele zu richten.[119][120]

Anders als etwa an Küchen- oder Werkstattarbeitsplätzen ist gerichtetes Licht an Computerarbeitsplätzen in der Regel nicht erforderlich; Streulicht ist also vorzuziehen. Probleme, Inhalte auf dem Bildschirm gut zu erkennen, ergeben sich u. a.

  • wenn Lampen so positioniert sind, dass ihr Licht vom Bildschirm gespiegelt wird,
  • wenn sich starke Lichtquellen (z. B. ein Fenster) hinter dem Bildschirm befinden, und
  • wenn sich in einem anderen Teil des Raumes sehr starke Lichtquellen befinden, und zwar selbst dann, wenn ihr Licht sich nicht im Bildschirm spiegelt.[119][121]

Warmes Licht gilt an einem Computerarbeitsplatz als bekömmlicher als kaltes Licht, und zwar insbesondere am Abend und in der Nacht.[119]

Generell gilt es als günstig, wenn an einem Computerarbeitsplatz mehrere schwächere Lichtquellen – anstatt einer einzigen starken – verwendet werden. Da Schmutz auf dem Bildschirm die störende Wirkung von Blendlicht verstärkt, sollten Bildschirme häufig gereinigt werden; auch eine zusätzliche Blendschutzfolie auf dem Bildschirm vermindert Reflexe.[121][122]

Für die Beleuchtung von Arbeitsplätzen im professionellen Bereich hat der DIN eine Richtlinie DIN EN 12464-1 „Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen“ entwickelt.[2][123] Einige Lichtquellen sind speziell für Computerarbeitsplätze designt, darunter LED-Leisten, die direkt am an der oberen Kante des Bildschirms befestigt werden. Diese leuchten allerdings nur den Bereich vor dem Bildschirm (etwa die Tastatur) aus und nicht den Raum dahinter.[124]

Aufgabenbereiche mit Spiegeln
Auch Schminken erfordert alltäglich Licht, das sorgfältig eingerichtet ist.

Spezielle Beleuchtungsanforderungen bestehen auch in solchen Bereichen einer Wohnung, in denen Personen vor Spiegeln Körperpflege betreiben, Make-up auflegen und Ähnliches. Dies schließt Spiegel in Badezimmern ebenso ein wie Toilettentische und andere Spiegel, vor denen jemand sich regelmäßig mit seinem eigenen Äußeren befasst. Insbesondere für Make-up-Zwecke gilt – wenn natürliches Licht nicht oder nicht in ausreichender Menge verfügbar ist – der Einsatz von neutralem Licht (2700–4000 Kelvin) als zweckmäßig, weil dies die Gefahr mindert, dass man sich auf eine Weise schminkt, die bei Tageslicht unvorteilhaft oder künstlich aussieht. Wichtig sind weiterhin Streulicht und eine hohe Lichtintensität. Empfohlen wird heute der Gebrauch von Spiegeln und Vergrößerungsspiegeln mit integriertem LED-Licht. Damit Farben richtig beurteilt werden können, sollte der Farbwiedergabeindex der Lichtquellen mindestens 90 betragen.[125]

Spielbereiche

Bereiche, in denen Kinder spielen, stellen an die Raumbeleuchtung einige spezielle Anforderungen. Von Erwachsenen unterscheiden Kinder – insbesondere Kinder unter 12 Jahren – sich unter anderem dadurch, dass ihre visuelle Wahrnehmung und, eng damit verknüpft, ihre Feinmotorik sich noch in der Entwicklung befinden. Vorteilhaft für kindliches Sehen ist Licht, das der Wahrnehmung von Räumlichkeit und der Dreidimensionalität von Objekten entgegenkommt, also gerichtetes Licht, das gewisse Schatten wirft und zu etwa 70 % von oben kommt.[126] Die Lichtintensität sollte 300 Lux nicht unterschreiten, aber auch nicht unmäßig hoch sein.[127][128] Zu berücksichtigen ist bei der Beleuchtung eines Spielbereichs weiterhin, dass Kinder nicht nur kleiner sind als Erwachsene, sondern häufig auch auf dem Boden spielen, wo manche Lichtquellen, die für Erwachsene aufgrund ihrer Körperlänge und ihrer stehenden Haltung unproblematisch sein mögen, blenden können. Um unbehinderte Farberkennung zu ermöglichen, ist in Spielbereichen neben gut bemessener Lichtintensität auch ein hoher Farbwiedergabeindex der Lichtquellen wichtig.[126]

Weil Spielbereiche auf variable Weise genutzt werden, sollte die Beleuchtung ebenfalls variabel sein, und Spielen ebenso erlauben wie Lesen, Essen und Ruhen. Als hilfreich gilt es, wenn neben der Lichtintensität auch die Lichttemperatur im Tagesverlauf gewechselt werden kann (helleres neutrales oder kaltes Licht von 3800–4500 k für konzentriertes Spiel, gedämpftes warmes Licht für Vorbereitung auf Ruhe).[126][128]

Erhöhten Anforderungen unterliegt in Spielbereichen auch die Robustheit der Lichtquellen; sie sollten nicht umgerissen werden können (Stehleuchten) und im Falle einer Beschädigung keine scharfkantigen Scherben liefern.[128]

  • Gutes Spiel-Licht ist von oben nach unten gerichtet, blendet das Kind aber auch dann nicht, wenn es am Boden spielt.
    Gutes Spiel-Licht ist von oben nach unten gerichtet, blendet das Kind aber auch dann nicht, wenn es am Boden spielt.
  • Herunterdimmen des Spiel-Lichts kann den Schlaf vorbereiten.
    Herunterdimmen des Spiel-Lichts kann den Schlaf vorbereiten.

Schlafbereiche

Auf Betten wird nicht nur geschlafen. Die Beleuchtung muss den verschiedenen Aktivitäten Rechnung tragen.

Schlafbereiche und Schlafzimmer dienen meist nicht allein dem Schlafen und Tagschlafen, sondern werden in vielen Wohnungen u. a. auch zur Aufbewahrung von Kleidung sowie zum An- und Auskleiden, für die Vorbereitung zum Schlafen (einschließlich Lesen, Fernsehen oder Beschäftigung mit digitalen Medien), für sexuelle Aktivitäten, zum Einnehmen von Getränken und Speisen sowie zum Aufenthalt bei Krankheit genutzt. In Kinderzimmern, Zimmern Heranwachsender und generell da, wo jemandem nicht viel Raum zur Verfügung steht, findet oft auch ein Großteil der Beschäftigung bei Tage auf dem Bett statt. Generell dienen Schlafbereiche und Schlafzimmer als Orte des Rückzugs.[129][130][131] Die Beleuchtung des Bettes und seiner Umgebung muss der Vielfalt der jeweils tatsächlich praktizierten Nutzungsweisen Rechnung tragen, was auch den Fall einschließt, dass eine Person Licht benötigt, während eine andere schläft und nicht durch Licht gestört werden soll. Die verschiedenen Lichtsysteme, die in einem Schlafbereich für verschiedene Zwecke verwendet werden, sollten unabhängig voneinander gesteuert werden können.[132]

Lightdesigner statten Schlafräume mit mindestens zwei Lichtsystemen aus, die Licht erstens auf Wandflächen bringen und zweitens eine kleine Anzahl von Objekten akzentuieren. Um den Raum anheimelnd zu machen, können darüber hinaus dekorative Leuchten oder nach oben gerichtes Licht verwendet werden. Typische professionell eingesetzte Beleuchtungsmittel umfassen eine stark lichtstreuende Deckenleuchte für Grundlicht, gerichtete Strahler, die Kunstwerke, Wandflächen oder Aufgabenbereiche (z. B. fürs Ankleiden) ausleuchten oder Leselicht liefern, Strahler, die von der Wand aus die Decke ausleuchten, eine Stehleuchte (etwa neben einem Sessel, um hier Lesen oder Entspannung einzuladen), sowie lineare Lichtquellen im Kleiderschrank, die durch Öffnen der Tür aktiviert werden.[132][133]

Beispiel für eine fünfschichtige Beleuchtung in einem Schlafzimmer:

  • Choreografie: das Bett als Hauptsache des Raumes und Ziel der Bewegung
    Choreografie: das Bett als Hauptsache des Raumes und Ziel der Bewegung
  • Choreografie/Variation: beleuchtete Rückwand und visueller Hinweis auf den Lesesessel hinten links
    Choreografie/Variation: beleuchtete Rückwand und visueller Hinweis auf den Lesesessel hinten links
  • Stimmung: über den Raum verteilte Steh- und Tisch­leuchten; decken­nah instal­lier­ter Strahler, der Licht zum Boden emit­tiert, wo es vom Holz­boden in warmer Farbe reflek­tiert wird
    Stimmung: über den Raum verteilte Steh- und Tisch­leuchten; decken­nah instal­lier­ter Strahler, der Licht zum Boden emit­tiert, wo es vom Holz­boden in warmer Farbe reflek­tiert wird
  • Akzentuierung von Objekten: die ungewöhnlichen Schrankfronten
    Akzentuierung von Objekten: die ungewöhnlichen Schrankfronten
  • Akzentuierung von Objekten/Variation: der Teppich
    Akzentuierung von Objekten/Variation: der Teppich
  • Artikulation der Architektur: lineares Licht am oberen Deckenrand und am Rand des Vorsprungs der Rückwand
    Artikulation der Architektur: lineares Licht am oberen Deckenrand und am Rand des Vorsprungs der Rückwand
  • Aufgaben­licht: Lese­leuchten; Leuchten am oberen Rand des Kleider­schranks (Be­leuch­tung der Schrank­front und des Schrank­inneren)
    Aufgaben­licht: Lese­leuchten; Leuchten am oberen Rand des Kleider­schranks (Be­leuch­tung der Schrank­front und des Schrank­inneren)
  • Aufgabenlicht/Variation: beweg­liche LED-Lese­leuchten am Bett; von innen beleuch­te­ter Kleider­schrank
    Aufgabenlicht/Variation: beweg­liche LED-Lese­leuchten am Bett; von innen beleuch­te­ter Kleider­schrank

Für Einzelheiten über Leselicht siehe weiter oben den Abschnitt Leseplätze; für Frisierspiegel und Toilettentische siehe Aufgabenbereiche mit Spiegeln.

Badezimmer

Professionelles Lichtdesign in einem Bad

Typische für die Beleuchtung relevante Probleme von Badezimmern und Toiletten bestehen darin, dass solche Räume oft klein und eng sind, kein Tageslicht empfangen und eine unzureichende elektrische Ausstattung haben. Häufiger als in anderen Räumen wird die Luft sehr feucht; elektrische Installationen und Geräte müssen nicht nur gegen Wasserdampf, sondern auch gegen Spritzwasser geschützt werden. Gleichzeitig sollen Bäder und Toiletten gut aussehen, weil sie nicht nur von den Bewohnern, sondern auch von Gästen benutzt werden. Weiterhin sind es diejenigen Räume in einer Wohnung, die am häufigsten auch während der Nacht beleuchtet werden müssen, und zwar so, dass eine aus dem Dunkeln eintretende Person nicht geblendet wird.[134][135]

Zu den Beleuchtungsmitteln, die von Lichtdesignern in Bädern oft eingesetzt werden, zählen dekorative Wandleuchten im Bereich des Waschbeckenspiegels für Streulicht, auf das Waschbecken gerichtete Punktstrahler, Strahler, die Lichtbecken auf Wände „malen“, ein Deckenlicht über der Toilette (oft mit einem Lüfter kombiniert) sowie eine separate Lichtquelle über der Dusche oder Badewanne.[136] Badezimmer werden beleuchterisch häufig vernachlässigt, können aber ebenfalls fünfschichtig ausgeleuchtet werden:

  • Choreografie: Hier werden die Toilette und der Wasch­tisch hervor­gehoben.
    Choreografie: Hier werden die Toilette und der Wasch­tisch hervor­gehoben.
  • Stimmung: Aus­ge­leuch­tete Wand­flächen für Grund­beleuch­tung
    Stimmung: Aus­ge­leuch­tete Wand­flächen für Grund­beleuch­tung
  • Akzentuierung von Ob­jek­ten: Hier die Toilette, der Spiegel und der Schrank; die Tischleuchte ist als solche ein akzentuiertes Objekt.
    Akzentuierung von Ob­jek­ten: Hier die Toilette, der Spiegel und der Schrank; die Tischleuchte ist als solche ein akzentuiertes Objekt.
  • Artikulation der Architektur: Durch die Ausleuchtung der Wände erscheint der schmale Raum weiter, als er ist.
    Artikulation der Architektur: Durch die Ausleuchtung der Wände erscheint der schmale Raum weiter, als er ist.
  • Aufgabenlicht: Leselicht an der Toilette; das indirekte Licht, das der Spiegel emittiert, ist stark genug, um z. B. Schminken zu erlauben.
    Aufgabenlicht: Leselicht an der Toilette; das indirekte Licht, das der Spiegel emittiert, ist stark genug, um z. B. Schminken zu erlauben.

Einige Typen von Lichtquellen werden überwiegend oder ausschließlich in Badezimmern verwendet, darunter heute Spiegel mit integrierten LED-Lichtern.[137] Auch Spiegelschränke, die dafür bestimmt sind, über dem Waschbecken installiert zu werden, haben heute regelmäßig integriertes Licht.[138][139]

  • Badezimmer­spiegel mit haupt­sächlich funk­tio­na­ler Licht­leiste
    Badezimmer­spiegel mit haupt­sächlich funk­tio­na­ler Licht­leiste
  • Spiegel mit deko­ra­ti­ven Wand­leuchten
    Spiegel mit deko­ra­ti­ven Wand­leuchten
  • Spiegel mit Pendel­leuchten und Decken­strahlern
    Spiegel mit Pendel­leuchten und Decken­strahlern
  • Spiegel mit inte­grier­ten Wand­leuchten
    Spiegel mit inte­grier­ten Wand­leuchten
  • Spiegel mit leuch­ten­dem Rahmen
    Spiegel mit leuch­ten­dem Rahmen
  • Spiegel mit LED-Licht­leisten an der Rücks­eite
    Spiegel mit LED-Licht­leisten an der Rücks­eite
  • Ein histo­ri­scher Spiegel­schrank mit inte­grier­tem Licht
    Ein histo­ri­scher Spiegel­schrank mit inte­grier­tem Licht
  • Spiegel­schrank mit inte­grier­tem Licht in der Spiegel­fläche
    Spiegel­schrank mit inte­grier­tem Licht in der Spiegel­fläche
  • Spiegel­schränke mit Licht­quelle in der Wand
    Spiegel­schränke mit Licht­quelle in der Wand
  • Spiegel­schrank mit deko­ra­ti­ver Wand­leuchte
    Spiegel­schrank mit deko­ra­ti­ver Wand­leuchte

Literatur

In deutscher Sprache
  • Torsten Braun, Markus Felsch, Roland Greule: Lichtplanung und Lichtdesign: Konzepte – Technik – Beispiele. RM Rudolf Müller Medien, Köln-Braunsfeld 2016, ISBN 978-3-481-03366-8. 
  • Institut für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e.V. der TU Berlin (Hrsg.): Gesundes Wohnen. Selbstverlag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, Berlin 2007.
  • Thomas Laasch, Erhard Laasch: Haustechnik. Grundlagen - Planung - Ausführung, 11. vollständig aktualisierte Auflage, B.G. Teubner, Wiesbaden 2005, ISBN 978-3-663-10289-2.
  • Hans R. Ris: Beleuchtungstechnik für den Praktiker. 2. erweiterte Auflage, VDE-Verlags GmbH, Berlin – Offenbach, ISBN 3-8007-2163-5.
  • Erik Theiß: Beleuchtungstechnik neue Technologien der Innen- und Außenbeleuchtung. 5. vollständig überarbeitete Auflage, Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München 2000, ISBN 3-486-27013-3.
  • Trilux GmbH & Co KG (Hrsg.): Beleuchtungspraxis Innenbeleuchtung. 1. Auflage, Arnsberg 2007, ISBN 978-3-00-020912-3
  • Karl Volger, Erhard Laasch: Haustechnik. Grundlagen - Planung - Ausführung, 9. neubearbeitete und erweiterte Auflage, B.G. Teubner, Stuttgart 1994, ISBN 978-3-322-94746-8.
In englischer Sprache
  • Sage Russell: The Architecture of Light. A Textbook of Procedures and Practices for the Architect, Interior Designer and Lighting Designer. Conceptnine, 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0.  Online-Ausgabe. Abgerufen am 1. März 2024. 

Einzelnachweise

  1. Michelle Corrodi, Klaus Spechtenhauser: Illuminating. Natural Light in Residential Architecture. Birkhäuser, Basel, Boston, Berlin 2008, ISBN 978-3-7643-8636-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  2. a b Winfrid Hauke, Rolf Thaele, Günter Reck: RWE Energie Bau-Handbuch. 12. Ausgabe (1998). Energie-Verlag GmbH, Heidelberg, ISBN 3-87200-700-9, S. 11/3-11/38.
  3. Gottfried C O Lohmeyer, Matthias Post, Heinz Bergmann: Praktische Bauphysik. Eine Einführung mit Berechnungsbeispielen, 5. vollständig überarbeitete Auflage, Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2005, ISBN 978-3-519-45013-9, S. 522–536.
  4. Helmut Schaefer (Hrsg.): Lexikon Energietechnik. VDI-Gesellschaft Energietechnik, 11. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH, Berlin Heidelberg 1994, ISBN 978-3-642-95749-9, S. 664–666.
  5. Von Beruf Lichtdesigner. Experten für den schönen Schein. In: Der Spiegel. 14. Juli 2011, abgerufen am 3. April 2024. 
  6. Licht + Architektur = Lichtarchitektur? Hans von Malotki im Gespräch mit Nikolaus Kuhnert. In: Arch+ Baumarkt. 1988, S. 100–102 (Online bei archplus.net). 
  7. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 20 f., 24, 44. 
  8. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 24, 42. 
  9. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 24. 
  10. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 32–34, 37 f. 
  11. Museum der Energiegeschichte (Hrsg.): Wie das Licht elektrisch wurde. Hannover, Online (Memento vom 19. August 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 19. August 2016).
  12. Die Entwicklung der Beleuchtung: Von der Kerze bis zur LED. Abgerufen am 17. Mai 2024. 
  13. a b Rüdiger Gansland, Harald Hofmann: Handbuch der Lichtplanung. 1. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Wiesbaden 1992, ISBN 3-528-08895-8, S. 12–25.
  14. Die Anfänge der Elektrizitätsversorgung. Abgerufen am 17. Mai 2024. 
  15. Warum schon die alten Griechen Elektrizität kannten, aber bei uns 1900 noch Öllampen leuchteten. Abgerufen am 17. Mai 2024. 
  16. Die Anfänge der Elektrifizierung Deutschlands. Abgerufen am 17. Mai 2024. 
  17. Michael Brettin: Mietskasernenstadt Berlin: Als Wohnen todkrank machte. In: Berliner Zeitung. 21. Mai 2022, abgerufen am 12. April 2024. 
  18. Siedlungen der Berliner Moderne. Abgerufen am 12. April 2024. 
  19. Franz Hauner: Licht, Luft, Sonne, Hygiene. Architektur und Moderne in Bayern zur Zeit der Weimarer Republik. De Gruyter, 2020, ISBN 978-3-11-077742-0, doi:10.1515/9783110636703. 
  20. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 71 ff. 
  21. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 38. 
  22. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 124. 
  23. How To Build A Ceiling Frame. Abgerufen am 21. Mai 2024. 
  24. Massivdecke. Abgerufen am 21. Mai 2024. 
  25. Checkliste Elektroinstallation. Abgerufen am 21. Mai 2024. 
  26. 210.70 Lighting Outlets Required. Abgerufen am 21. Mai 2024. 
  27. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 30 f., 34. 
  28. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 33 f., 117 f., 132, 141 f. 
  29. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 134. 
  30. Beleuchtungsstärke berechnen. In: baur.de. Abgerufen am 4. April 2024. 
  31. a b DIN EN 12464-1 / 2021-11. Licht und Beleuchtung - Beleuchtung von Arbeitsstätten - Teil 1: Arbeitsstätten in Innenräumen. Abgerufen am 4. April 2024. 
  32. AMV Empfehlung Nr. 167: Beleuchtung - Hinweise für die Beleuchtung öffentlicher Gebäude. In: www.umwelt-online.de. Abgerufen am 4. April 2024. 
  33. LED Lebensdauer: Wie lange halten LEDs wirklich? Abgerufen am 4. April 2024. 
  34. a b Why Do Aging Eyes Need More Light? 6. September 2023, abgerufen am 4. April 2024. 
  35. a b Lux to Lumens Calculator: How Much Light Do You Need? Abgerufen am 2. Mai 2024. 
  36. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 28 ff. 
  37. How bright is moonlight? Abgerufen am 7. April 2024. 
  38. Guangsen Wu, Xiaoyou Huang, He Meng, Le Yang, Shengjian Lin, Yang Gao, Yujun Li, Yandong Wang: Retinal damage after exposure to white light emitting diode lights at different intensities in Sprague-Dawley rats. In: Annals of Eye Science. Band 4, Juli 2019 (Abstract). 
  39. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 29. 
  40. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 29 f. 
  41. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 26, 30. 
  42. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 28 f., 31–34, 110 f. 
  43. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 28. 
  44. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 21. 
  45. Illuminating Trends: A Comprehensive Guide to Linear Lighting for 2024. Abgerufen am 10. April 2024. 
  46. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 107. 
  47. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 106. 
  48. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 108. 
  49. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 32. 
  50. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 106. 
  51. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 22. 
  52. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 116. 
  53. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 133. 
  54. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 22 f. 
  55. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 23. 
  56. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 99 f. 
  57. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 100–102. 
  58. Tageslicht – künstlich genauso gut wie natürlich? Abgerufen am 10. April 2024. 
  59. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 77–79. 
  60. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 22. 
  61. Understanding LED Color-Tuning Products. In: www.energy.gov. Abgerufen am 10. April 2024. 
  62. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 134. 
  63. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 142 f. 
  64. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 110 f., 115. 
  65. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 110. 
  66. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 111. 
  67. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 112. 
  68. a b Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 113. 
  69. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 114 f. 
  70. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 114. 
  71. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 42. 
  72. a b Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 229. 
  73. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 121. 
  74. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 120. 
  75. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 110. 
  76. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 122. 
  77. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 108. 
  78. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 46. 
  79. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 37. 
  80. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 26, 38 f., 44–46. 
  81. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 39–41. 
  82. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 34, 46–48. 
  83. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 42 f., 49 f. 
  84. a b c d Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 228. 
  85. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 44 f., 50–52. 
  86. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 45–47, 52–54. 
  87. a b c d Eva Bodenmüller, Michael Bolz: 8 Experten-Tipps für schöne und praktische Flurbeleuchtung. Abgerufen am 19. April 2024. 
  88. Compress, release, repeat. Abgerufen am 26. April 2024. 
  89. McMansions 101 Special Edition: Mansion vs McMansion (Part 1). Abgerufen am 18. Mai 2024. 
  90. ode to a faux grecian urn. In: mcmansionhell.com. 2. April 2024, abgerufen am 18. Mai 2024. 
  91. Lichtszenen. Schmale Flure durch Lichtvouten verbreitern. Abgerufen am 20. April 2024. 
  92. Hallway lighting ideas. Abgerufen am 20. April 2024. 
  93. Kleine Flure groß in Szene setzen: Effektive Beleuchtungskonzepte. Abgerufen am 20. April 2024. 
  94. Laurens Van de Perre et al.: Safety perception of stairs with integrated lighting. In: Building and Environment, Band 166. Dezember 2019, abgerufen am 17. April 2024. 
  95. The Importance of Lumens and Contrast in Staircase Lighting. Abgerufen am 18. April 2024. 
  96. 9 clever ways to illuminate your stairs for safety. Abgerufen am 17. April 2024. 
  97. Safety & Style: Effective Lighting Tips for Indoor Staircases. Abgerufen am 17. April 2024. 
  98. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 162, 286 f. 
  99. Unterbauleuchten & Unterschrankleuchten in der Vorstellung. Abgerufen am 24. April 2024. 
  100. Dunstabzugshauben: Darauf sollten Sie beim Kauf achten. Abgerufen am 24. April 2024. 
  101. a b c d e f How to Choose the Best Light Fixtures For Your Kitchen. Abgerufen am 19. April 2022. 
  102. Kitchen Lighting: Tips from a Designer. Abgerufen am 21. April 2022. 
  103. a b How To Light A Kitchen. Abgerufen am 19. April 2022. 
  104. What Is the Average Cost to Remodel a Kitchen? 14. März 2024, abgerufen am 24. April 2024. 
  105. a b c Layered Kitchen Lighting. Abgerufen am 22. April 2022. 
  106. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 87. 
  107. Which Is the Best Lighting for Kitchens and Where to Use Them? Abgerufen am 19. April 2022. 
  108. Lichtbox: Wie verbessert die Arbeitsbeleuchtung die Sicherheit in der Küche und die Beleuchtung des Arbeitsplatzes? Abgerufen am 19. April 2022. 
  109. Why recessed lighting is the best option for your kitchen. Abgerufen am 19. April 2022.  Recessed Kitchen Lighting Reconsidered. Abgerufen am 19. April 2022.  Kitchen Sink Lighting Ideas. Abgerufen am 19. April 2022.  Over Kitchen Sink Lighting. Abgerufen am 19. April 2022. 
  110. a b How to Light a Kitchen. Abgerufen am 22. April 2022. 
  111. 6 Types of Kitchen Accent Lighting. Abgerufen am 21. April 2022. 
  112. 8 Bright Accent Light Ideas For Your Kitchen. Abgerufen am 21. April 2022. 
  113. Expert Talk: 10 Reasons to Hang a Chandelier in the Kitchen. Abgerufen am 21. April 2022. 
  114. a b Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0 (Kapitel 27). 
  115. Transform Your Next Dinner Party With These Restaurant-Style Table Lamps. Abgerufen am 1. März 2024. 
  116. a b Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 233 f. 
  117. Get the best lighting for reading. Abgerufen am 3. Mai 2024. 
  118. 6 Great Gooseneck Bedroom Reading Light Ideas. Abgerufen am 3. Mai 2024. 
  119. a b c A Complete Guide to Lighting Ergonomics for Computer Users. 4. November 2020, abgerufen am 3. Mai 2024. 
  120. Home office lighting guide. Abgerufen am 19. Mai 2024. 
  121. a b Computer Workstations » Workstation Environment. Abgerufen am 3. Mai 2024. 
  122. Werner Osterhaus, Hillevi Hemphälä, Per Nylén: Lighting at computer workstations. In: Work. Band 52, Nr. 2, 2015, S. 315–328, doi:10.3233/WOR-152163, PMID 26444936. 
  123. DIN EN 12464-1, PDF-Datei (Memento vom 30. September 2013 im Internet Archive) (abgerufen per Archive Org. am 14. Januar 2016)
  124. Best home office lighting for computer work. Abgerufen am 19. Mai 2024. 
  125. How to Get The Best Lighting for Your Makeup Routine. 26. Juni 2023, abgerufen am 3. Mai 2024. 
  126. a b c Nurseries and playrooms. Abgerufen am 2. Mai 2024. 
  127. Lighting recommendations related to the Illuminance and Uniformity levels in kindergartens. Abgerufen am 2. Mai 2024. 
  128. a b c The Power of Playroom Lighting: Joyful & Kid-Friendly. 30. Oktober 2023, abgerufen am 2. Mai 2024. 
  129. The bedroom: the most important space in the house. Abgerufen am 4. Mai 2024. 
  130. The Most Popular Things To Do in Bed (Besides That!). Abgerufen am 4. Mai 2024. 
  131. "Bed rotting" does'nt mean Gen Z is lazy, but is it really self-care? Abgerufen am 4. Mai 2024. 
  132. a b Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 225 f. 
  133. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 135–139. 
  134. 5 Solutions to Small-Bathroom Problems. Abgerufen am 15. Mai 2024. 
  135. Elektrische Schutzbereiche im Badezimmer. Abgerufen am 15. Mai 2024. 
  136. Sage Russell: The Architecture of Light. 2. Auflage. Conceptnine, La Jolla 2012, ISBN 978-0-9800617-1-0, S. 223 f. 
  137. Backlit Mirrors – The Focal Points Of The Modern Bathrooms. Abgerufen am 11. Mai 2022. 
  138. Stilvoll und äußerst praktisch – der richtige Spiegel oder Spiegelschrank fürs Badezimmer. Abgerufen am 15. Mai 2024. 
  139. Mirrors vs. Medicine Cabinets. Abgerufen am 15. Mai 2024.