Werbefigur

Eine Werbefigur ist eine fiktionale Person oder eine Kunstfigur, die im Rahmen einer Werbekampagne als Werbeträger Waren, Dienstleistungen und Marken präsentiert, indem sie diese personalisiert und so mit Handlungen, Emotionen oder beidem verbindet.

Das Spektrum der Werbefiguren reicht von einfachen Avataren[1] über so genannte Testimonials bis zu Figuren, denen eine individuelle Geschichte geschrieben wird, innerhalb der sie agieren und so die Werbebotschaft kommunizieren. Die Werbefigur wird dabei in der Regel mit Attributen versehen, die abhängig von den definierten Werbezielen sind. Als wesentliche Bedingung für den Erfolg einer Werbefigur in Bezug auf Markentreue des Kunden und Marktausschöpfung des mit ihr Werbenden gilt deren Tauglichkeit als Sympathieträger.[2]

Von Menschen gespielte Figuren

  • Frau Antje wurde seit 1961 eingesetzt, um holländischen Käse mit dem Bild einer typischen Niederländerin zu verknüpfen.
  • Herr (Günter) Kaiser wurde von der Hamburg-Mannheimer seit 1972 von verschiedenen Schauspielern als deren Außendienstmitarbeiter dargestellt: 1972 bis 1990 von Günter Geiermann, 1990 bis 1996 von Franz Michael Schwarzmann, seit 1996 von Nick Wilder.
  • Johanna König erreichte ihre größte Popularität, als sie in der Rolle der Klementine mit Latzhose und kariertem Hemd die Vorteile von Ariel erklärte.
  • Xenia Katzenstein als Frau (Karin) Sommer von 1974 bis 1985 versprach jede Feier durch ihren Kaffee von Jacobs zu retten.
  • Der amerikanische Zahnarzt E. James Best machte als Dr. Best seit 1988 für Zahnbürsten Werbung.
  • Von 1966 bis 1992 sagte die amerikanische Schauspielerin Jan Miner als Tante Tilly über Palmolive: „Sie baden gerade Ihre Hände darin.“.
  • Alm-Öhi (Milka)
  • Günter Euringer (Kinder-Schokolade)
  • Marlboro Man
  • Onkel Dittmeyer (Valensina)
  • Ronald McDonald (McDonald’s)
  • Segata Sanshirō (Sega)
  • Melitta-Mann
  • Kati warb für die Fruchtjoghurtmarke Froop der Molkerei Alois Müller
  • Herr Angelo (Nescafé)
  • Tech-Nick (Saturn)

Zeichentrick, Comic und Phantasiefiguren

Weitere Figuren finden sich in Werbecomics.

Literatur

  • Jens Eder: Figuren in der Werbung. In: Rainer Leschke, Henriette Heidbrink (Hrsg.): Formen der Figur – Figurenkonzepte in Künsten und Medien. Konstanz 2010, S. 295–324.
  • Wolfgang Hars: Lurchi, Klementine und Co. – Unsere Reklamehelden und ihre Geschichten. Fischer, Frankfurt a. M. 2002, ISBN 978-3596150748.
  • Joachim Kellner, Werner Lippert (Hrsg.): Werbefiguren – Geschöpfe der Warenwelt. Frankfurt (Main) 1992.
  • Nicole Wilk: Körpercodes – Die vielen Gesichter der Weiblichkeit in der Werbung. Frankfurt (Main) / New York 2002.

Weblinks

  • Katrin Wilkens: Verona und die Bären – Sie sind treuer als Hunde und süßer als Puppen: Wie Werbefiguren ein Teil unseres Lebens werden. In: Die Zeit vom 20. September 2007
  • Michael Paul: Werbefiguren – Marken mit Charakter. Auf: manager-magazin.de vom 5. Oktober 2006
  • Werbefiguren Museum mit einer umfangreichen Auflistung von Werbefiguren

Fußnoten

  1. Tina Nedorost, Maren Werner: Originals vom 11. Januar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/v.hdm-stuttgart.de. 2003 auf: hdm-stuttgart.de
  2. Walter Grasskamp: Serienhelden – Vom Markenzeichen zur Werbefigur. Medientheoretische Steckbriefe. In: Joachim Kellner / Werner Lippert (Hg.): Werbefiguren – Geschöpfe der Warenwelt. Westermann Kommunikation, Ingelheim 1991, ISBN 978-3928710008, S. 13–21