Pépin-Test

Der Pépin-Test ist ein Primzahltest für Fermat-Zahlen. Er prüft, ob natürliche Zahlen der Form

F k := 2 2 k + 1 {\displaystyle F_{k}:=2^{2^{k}}+1}

prim sind oder nicht. Grundlage für den Pépin-Test sind Arbeiten von Théophile Pépin (1826–1904), François Proth (1852–1879) und Édouard Lucas.

Funktionsweise

Der Test beruht auf folgendem Satz:

Fk ist für k ≥ 1 genau dann eine Primzahl, wenn die Kongruenz

3 ( F k 1 ) / 2 1 mod F k {\displaystyle 3^{(F_{k}-1)/2}\equiv -1\mod F_{k}}

erfüllt ist.[1]

Da F0 = 3 ist, gilt der Satz nicht für k = 0. Für k = 1 ist Fk = 5 und es gilt 32 = 9 ≡ −1 mod 5. Zur Berechnung für größere k verwendet man den Modulo-Befehl schon in den Zwischenschritten, wie im untenstehenden Beispiel illustriert wird.

Beweis des Satzes

{\displaystyle \Rightarrow } “: Ist für ein k ≥ 1 die Fermat-Zahl Fk prim, so gilt nach dem Eulerschen Kriterium für das Legendre-Symbol die Kongruenz

3 ( F k 1 ) / 2 ( 3 F k ) mod F k {\displaystyle 3^{(F_{k}-1)/2}\equiv \left({\frac {3}{F_{k}}}\right)\mod F_{k}} .

Aufgrund des quadratischen Reziprozitätsgesetzes gilt

( 3 F k ) = ( F k 3 ) = ( 2 3 ) = 1 {\displaystyle \left({\frac {3}{F_{k}}}\right)=\left({\frac {F_{k}}{3}}\right)=\left({\frac {2}{3}}\right)=-1} .

Hierbei werden die Kongruenzen Fk ≡ 1 mod 4 und Fk ≡ 2 mod 3 (mit Induktion zu zeigen) benutzt. Damit ist der Beweis in einer Richtung erbracht.

{\displaystyle \Leftarrow } “: Nehmen wir umgekehrt an, dass

3 ( F k 1 ) / 2 1 mod F k {\displaystyle 3^{(F_{k}-1)/2}\equiv -1\mod F_{k}}

gilt, so folgt durch Quadrieren

3 F k 1 1 mod F k {\displaystyle 3^{F_{k}-1}\equiv 1\mod F_{k}} .

Nach dem verbesserten Lucas-Test folgt, dass Fk prim ist.

Die Anwendung des verbesserten Lucas-Tests ist in diesem Fall besonders einfach, da Fk – 1 nur einen Primteiler, nämlich die 2, hat.

Beispiel

Als Beispiel zeigen wir mit Hilfe des Pépin-Tests, dass F3 = 28 + 1 = 257 eine Primzahl ist. Wir berechnen 3128 mod 257 schrittweise und erhalten 3128 ≡ −1 mod 257:

38 = 6561 ≡ –121 mod 257,
→ 316 ≡ (–121)2 ≡ –8 mod 257,
→ 332 ≡ (–8)2 ≡ 64 mod 257,
→ 364 ≡ 642 ≡ –16 mod 257,
→ 3128 ≡ (–16)2 = 256 ≡ –1 mod 257.

Literatur

  • Paulo Ribenboim: Die Welt der Primzahlen. Geheimnisse und Rekorde. Springer, Berlin u. a. 2006, ISBN 3-540-34283-4, S. 71–72.
  • Théophile Pépin: Sur la formule 2 2 n + 1 {\displaystyle 2^{2^{n}}+1} . In: Comptes Rendus Hebdomadaires des Séances de l'Académie des Sciences. Bd. 85, 1877, ISSN 0001-4036, S. 329–333

Einzelnachweise

  1. Historische Anmerkungen sind enthalten in John H. Jaroma: Equivalence of Pepin’s and the Lucas-Lehmer Tests. In: European Journal of Pure & Applied Mathematics. Bd. 2, Nr. 3, 2009, ISSN 1307-5543, S. 352–360. Statt der Basis 3 kann man auch andere Basen verwenden, z. B. 5 und 10.