Karl Blumauer

Dieser Artikel befasst sich mit einem darstellenden Künstler und Schriftsteller, zum Beamten und Schriftsteller mit dem gleichen Pseudonym siehe Franz Josef Hadatsch.

Karl Blumauer, eigentlich Johann Gottfried Bernhard (1785 in Trossin (Sachsen)[1]15. Jänner 1841 in Brünn[2]) war ein österreichischer Theaterschauspieler, Sänger (Bass) und Schriftsteller von Jugendliteratur. Verheiratet war er mit Johanna Wilhelmina Hofmeister[3]. Seine Töchter waren die Sängerin und Schauspielerin Theona Blumauer (verheiratet mit dem Schauspieler Friedrich Wilhelm Seebach, deren Tochter Marie Seebach[4] war), die Sängerin Hermione Blumauer und die Sängerin und Schauspielerin Minona Frieb-Blumauer.[5]

Leben

Blumauer war seinerzeit ein gefeierter Darsteller Ifflandscher Väterrollen. Seine Haupttätigkeit verlegte er an das Mannheimer, das Meininger und das Weimarer Hoftheater. Zur Zeit des letzterwähnten Engagements entwarf er im Verein mit dem bekannten Schauspieler Karl Ludwig Oels den Plan zu einer allgemeinen Unterstützungskasse für Schauspieler und wollte damit den Bühnenmitglieder den Direktoren gegenüber eine unabhängige Stellung geben. Die letzteren waren darüber höchst erzürnt, so dass sie eine Art stillschweigenden Kartells untereinander schlossen, Blumauer nie wieder zu engagieren. Der Künstler war daher gezwungen, sich 1835 gänzlich von der Bühne zurückzuziehen. Auch seine Tätigkeit als Regisseur, in welcher er ebenfalls Hervorragendes leistete, konnte er infolge des über ihn ausgesprochenen Boykotts nicht mehr ausüben. Er beschäftigte sich nun mit schriftstellerischen Arbeiten und hat sich namentlich als Jugendschriftsteller einen geachteten Namen erworben. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Brünn, wo er 1841 starb.

Seine Tochter war die Sängerin und Schauspielerin Minona Frieb-Blumauer.

Werke (Auswahl)

Illustration zu Das Huhn und seine Küchlein, Gotha, 1832
  • Medaillons, oder Gemälde aus der Gallerie des Lebens im verjüngten Massstabe. Leipzig : Weygand, 1824
  • Das Huhn und seine Küchlein. Gotha, 1832
  • Ferienreise der Frohmanischen Zöglinge nach den vier Hauptresidenzstädten Deutschlands. 3 Bände, 1834

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Karl Blumauer. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 105 (daten.digitale-sammlungen.de). 
  • Literatur von und über Karl Blumauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Karl Blumauer in der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe

Einzelnachweise

  1. Matriky - ACTA PUBLICA. Abgerufen am 3. August 2023. 
  2. Matriky - ACTA PUBLICA. Abgerufen am 3. August 2023. 
  3. Kartei Leipziger Familien, Seite H_03769: Bernhardt, gen. Blumauer Joh. Gottfried (). Abgerufen am 3. August 2023. 
  4. Deutsche Biographie Lier, Hermann Arthur, "Seebach, Marie" in: Allgemeine Deutsche Biographie 54 (1908), S. 298–301: Seebach, Marie - Deutsche Biographie. In: deutsche-biographie.de. Abgerufen am 3. August 2023. 
  5. Deutsche Biographie Kurzrock, Ilse, "Frieb-Blumauer, Minona" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 440: Frieb-Blumauer, Minona - Deutsche Biographie. In: deutsche-biographie.de. Abgerufen am 3. August 2023. 

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Ludwig Eisenbergs Großem biographischen Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert, Ausgabe von 1903.

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Normdaten (Person): GND: 11897307X (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2007051038 | VIAF: 54947940 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Blumauer, Karl
ALTERNATIVNAMEN Bernhard, Johann Gottfried (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Theaterschauspieler, Sänger (Bass) und Schriftsteller von Jugendliteratur
GEBURTSDATUM 1785
GEBURTSORT Brünn
STERBEDATUM 15. Januar 1841
STERBEORT Brünn