Herbert Nebe

Herbert Nebe (* 11. Mai 1899 in Leipzig; † 13. Oktober 1985 in Gotha) war ein deutscher Radrennfahrer.

1923 wurde Herbert Nebe gemeinsam mit seiner Mannschaft vom BRC Tornado Leipzig aus Ernst Schugk, Rudolf Dost, Franz Rodies, Hans Hundertmarck und Karl Seiferth deutscher Meister im Mannschaftszeitfahren der Amateure. 1928 errang Herbert Nebe bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Budapest die Silbermedaille, vor dem zweiten Deutschen Bruno Wolke. Der 192 Kilometer lange Kurs führte bei großer Hitze durch die ungarische Puszta; 16 Fahrer waren im Start, nur acht erreichten das Ziel. Im Jahr zuvor hatte Nebe bei den ersten Straßenweltmeisterschaften auf dem Nürburgring den fünften Platz belegt. 1928 gewann er zudem Berlin–Cottbus–Berlin, die Bayerische Rundfahrt und wurde Zweiter der Deutschen Straßen-Radmeisterschaften. Er bestritt auch mehrere Sechstagerennen, ohne jedoch auf dem Podium zu landen.

Über seine Erlebnisse bei der Straßenweltmeisterschaft berichtete Nebe später, er sei von Fritz von Opel bedroht worden, falls er weiterfahre, da er aus dessen Sicht nicht das richtige Material, sondern Diamant, fuhr. Der spätere Weltmeister, der Belgier Georges Ronsse, hingegen fuhr das „richtige Material“, ein Opel-Rad mit Torpedo-Freilaufnabe. Zudem gab es den Verdacht, Ronsse sowie sein Landsmann Jules Vanhevel seien im Begleitfahrzeug der Firma Opel mitgefahren oder hätten sich an das Auto drangehangen (was ja auch eine Erklärung für den großen Vorsprung sein könnte). Wegen dieser Streitigkeiten wurde Nebes Vertrag bei Diamant Anfang 1929 nicht verlängert; später erhielt er nach einem Prozess eine Abfindung.[1]

1930 startete Nebe bei der Tour de France, musste aber aufgeben.

Im Herbst 1946 erfolgte die Gründung einer Kommission Berufsradsport in der sowjetischen Besatzungszone, die von ihm und dem Veranstalter Rolf Seyfarth geleitet wurde.

Weblinks

  • Herbert Nebe in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. Helmer Boelsen: Die Geschichte der Rad-Weltmeisterschaft, Bielefeld 2004, S. 14ff.

1925 Herbert Nebe | 1939 Werner Richter | 1961–1962, 1964, 1966 Hennes Junkermann | 1963, 1970 Karl-Heinz Kunde | 1969 Herbert Wilde | 1997–1999 Jens Zemke | 2000 Andreas Sauerborn | 2001 René Weissinger | 2002 Jörn Reuß | 2003 Markus Fothen | 2004 Philipp Mamos | 2005, 2006, 2010 Robert Retschke | 2007, 2009 Andreas Schillinger | 2008 Björn Papstein | 2011, 2012 Dirk Müller | 2013 Wolfram Kurschat | 2014 Sebastian Baldauf | 2015 Frederik Dombrowski | 2016 Mario Vogt | 2017 Raphael Freienstein | 2018 Immanuel Stark | 2019 Simon Nuber | 2020 Christian Koch | 2021 Tobias Nolde | 2022 Johannes Adamietz | 2023 Jannis Peter

In den nicht aufgeführten Jahren wurde die Meisterschaft nicht ausgetragen.

Normdaten (Person): GND: 1235927865 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 55155706995822411511 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Nebe, Herbert
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 11. Mai 1899
GEBURTSORT Leipzig
STERBEDATUM 13. Oktober 1985
STERBEORT Gotha