Burg Wiesneck

Burg Wiesneck
Burgruine Wiesneck

Burgruine Wiesneck

Staat Deutschland
Ort Buchenbach-Wiesneck
Entstehungszeit vor 1079
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Grafen
Geographische Lage 47° 58′ N, 8° 0′ O47.9668298.000925537Koordinaten: 47° 58′ 0,6″ N, 8° 0′ 3,3″ O
Höhenlage 537 m ü. NN
w1

Burg Wiesneck ist die Ruine einer Höhenburg auf 537 m ü. NN im Ortsteil Wiesneck der Gemeinde Buchenbach im Südschwarzwald im baden-württembergischen Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

Lage

Die Ruine liegt im Zartener Becken am Eingang des Höllentals, des Wagensteigtals und des Unteribentals. Die Burg befand sich strategisch günstig an jener Straße, die durch das Tal des Wagensteigbachs auf den Thurner hinaufführte.

Um die Burg hatte sich schon früh der Ort Wiesneck gebildet, der 1837 nach Buchenbach eingemeindet wurde.

Geschichte

Tor der Unterburg

Die Burg wurde 1079 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und war im Besitz der Grafen von Haigerloch. Im Jahr 1096 benannte sich erstmals Graf Adalbert von Haigerloch nach der Burg als von Haigerloch-Wiesneck. Die Burg entstand am Rande des Herrschaftsgebiets der vorherrschenden Zähringer und so entwickelten sich die Burgherren unmittelbar zu deren Konkurrenten.[1]

Im Jahr 1118 gründete Bruno von Haigerloch-Wiesneck das Kloster St. Märgen. Vor 1121 wurde die Burg von den Zähringern zerstört, aber bald wieder aufgebaut. Die Familie der Grafen von Haigerloch-Wiesneck starb um 1170 aus, womit die Burg und der Besitz an die Grafen von Hohenberg fielen, welche die Burganlage 1293 an Burkhard Turner verkauften. Im Jahr 1318 ging die Burg an die Schnewlin von Landeck und 1372 an die Blumenegger. Die Schnewlin von Landeck kauften 1450/51 eine Burghälfte zurück, die andere folgte nach 1460.

Im Bauernkrieg wurde die Burganlage von einem Haufen aufständischer Bauern unter Hans von Bulgenbach überrannt und zerstört, aber schon bald teilweise wiederaufgebaut.

Im Jahr 1577 ging sie an die Freiherren von Sickingen-Hohenburg über. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1644 von den Franzosen zerstört. In der Folge diente die Burg als Steinbruch für die Umgebung[2].

Nach dem zwischenzeitlichen Verkauf des Geländes an die Echtwald GmbH[3] ist das Gelände seit 2021 wieder im Besitz des Land- und Forstwirts Nikolaus Freiherr von Gayling-Westphal, Schloss Ebnet[4].

Anlage

Von der Burganlage sind abgesehen vom Eingangsbereich heute nur wenige Mauerreste erhalten. Allerdings ist an den Überresten von Vorburg, Hauptburg und Palas noch gut zu erkennen, dass es sich um eine der größeren Burganlagen der Region gehandelt hat.

Galerie

  • 2020 Panorama Kolonie Wiesneck am Fuße der Burgruine
    2020 Panorama Kolonie Wiesneck am Fuße der Burgruine
  • 2022 Wegweiser vom Wiesnecksattel
    2022 Wegweiser vom Wiesnecksattel
  • 2022 Aufgang vom Wiesnecksattel
    2022 Aufgang vom Wiesnecksattel
  • 2007 östliche Mauerreste
    2007 östliche Mauerreste
  • 2007 östliche Mauerreste
    2007 östliche Mauerreste
  • 2007 östliche Mauerreste
    2007 östliche Mauerreste
  • 2007 östlicher Eingang vom Wiesnecksattel
    2007 östlicher Eingang vom Wiesnecksattel
  • 2007 östlicher Eingang
    2007 östlicher Eingang
  • 2022 östlicher Eingang
    2022 östlicher Eingang
  • 2007 östliche Mauerreste
    2007 östliche Mauerreste
  • 2007 Burgturm
    2007 Burgturm
  • 2007 Blick nach Himmelreich
    2007 Blick nach Himmelreich
  • 2020 Turm-Mauerreste
    2020 Turm-Mauerreste
  • 2020 Mauerreste, Blick nach Süden zum Höllental
    2020 Mauerreste, Blick nach Süden zum Höllental
  • 2022 Schild am östlichen Eingang
    2022 Schild am östlichen Eingang

Literatur

  • Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden, Band 6, Tübingen 1904, S. 286–288 (Digitalisat der UB Heidelberg).
  • Alfons Zettler, Thomas Zotz: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, 1. Nördlicher Teil, Halbband A-K. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X, S. 66–71.
  • Roland Weis: Burgen im Hochschwarzwald. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2019, ISBN 978-3-7995-1368-5, S. 54–58.
  • Hans Konrad Schneider, Fritz Röhrl: Zauberisches Dreisamtal Lieblingstal im Schwarzwald. Verlag Karl Schillinger, Freiburg 1983, ISBN 3-921340-66-7
  • Eduard Schuster: Die Burgen und Schlösser Badens. Karlsruhe 1908
Commons: Burg Wiesneck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zu Wiesneck in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  • Wiesneck – Wohnplatz bei leo-bw.de
  • Burg Wiesneck bei burgenarchiv.de
  • Burg Wiesneck bei alemannische-seiten.de

Einzelnachweise

  1. Peter Rombach: Unbekanntes Dreisamtal. Selbstverlag, Stegen, ISBN 978-3-00-018926-5.
  2. Erich Krieger: Ruine Wiesneck im Dreisamtal soll zum Ausflugsziel herausgeputzt werden. In: Badische Zeitung vom 4. Dezember 2020.
  3. http://www.echtwald.com/de/pages/wald Echtwald GmbH
  4. http://www.schloss-ebnet.de Schloß Ebnet