Alexander Fjodorowitsch Labsin

Alexander Labsin (1805)

Alexander Fjodorowitsch Labsin (russisch Александр Фёдорович Лабзин, wiss. Transliteration Aleksandr Fedorovič Labzin[1]; * 27. Januarjul. / 7. Februar 1766greg. in Moskau; † 27. Apriljul. / 9. Mai 1825greg. in Simbirsk) war ein russischer Schriftsteller, Mystiker, Freimaurer, Übersetzer und Herausgeber des Sionski Westnik (“Zionsboten”)[2]. Ab 1799 war er Konferenzsekretär, ab 1818 Vizepräsident der Petersburger Akademie der Künste.

Labsin war einer der einflussreichsten russischen Freimaurer der ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts. Er studierte bei I. G. Schwarz[3], dem Professor für Philosophie an der Universität Moskau. 1800 eröffnete er seine eigene Rosenkreuzer-Loge.[4]

Ihn beeinflussten die deutschen pietistischen Autoren Johann Heinrich Jung-Stilling und Karl von Eckartshausen, die er auch übersetzte. Er übersetzte auch Jakob Böhme und französische Literatur (darunter Mercier, Der Richter) ins Russische.

Als der Präsident der Akademie der Künste in einer Sitzung vorschlug, Alexei Araktschejew zum Ehrenmitglied zu ernennen, und auf die Frage, worin dessen Verdienste bestünden, nur zu erwidern wusste, weil er „dem Zaren am allernächsten“ stehe, schlug Labsin in seiner Eigenschaft als Sitzungssekretär der Akademie der Künste vor, den Kutscher Ilja Baikow zum Akademiemitglied zu ernennen, weil dieser dem Zaren nicht nur nahe stehe, sondern auch noch vor ihm sitze.[5]

Lapsin wurde daraufhin von Zar Alexander I. nach Simbirsk verbannt.

Literatur

  • Alexander Herzen: Mein Leben: Memoiren und Reflexionen. Bd. 1 (von 3). Berlin: Aufbau 1962 (Aus dem Russischen übersetzt von Hertha v. Schulz)
  • A. Brückner: Geschichte der russischen Litteratur. Leipzig 1909
  • Andrzej Walicki: A History of Russian Thought. Stanford University Press (Februar 1982); ISBN 0804711321
  • Bernard McGinn, John J. Collins, Stephen J. Stein: The continuum history of apocalypticism 2003
  • A. N. Pypin: Religioznye dvizheniia pri Aleksandre I (Religiöse Bewegungen in der Zeit Alexanders I.) (Petrograd: Ogni, 1916)

Siehe auch

Weblinks

  • Encyclopedia of Religion and Ethics, Part 17, S. 105f.
  • Лабзин Александр Федорович (russisch)
  • Лабзин Александр Федорович (russisch)
  • Лабзин Александр Федорович (russisch)
  • Иван Григорьевич Шварц (russisch)

Fußnoten

  1. auch Aleksandr Fedorovich Labzin
  2. russisch Сионский Вестник, wiss. Transliteration Sionskij Vestnik
  3. russisch Иван Григорьевич Шварц, wiss. Transliteration Iwan Grigor'evič Švarc
  4. Georges Florovsky: Ways of Russian Theology, Notes on Chapter IV (Nr. 119).
  5. Herzen, Bd. I, S. 71.
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Personendaten
NAME Labsin, Alexander Fjodorowitsch
ALTERNATIVNAMEN Лабзин, Александр Фёдорович (russisch); Labzin, Aleksandr Fedorovič (wissenschaftliche Transliteration)
KURZBESCHREIBUNG russischer Schriftsteller, Mystiker, Freimaurer, Übersetzer und Herausgeber des Sionski Westnik
GEBURTSDATUM 7. Februar 1766
GEBURTSORT Moskau
STERBEDATUM 9. Mai 1825
STERBEORT Simbirsk